3006/J XXV. GP

Eingelangt am 06.11.2014
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein,

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend "Primary healthcare"

 

 

Derzeit wird unter dem Vorwand "Entlastung der Spitalambulanzen" an der Errichtung von Ärztezentren gearbeitet, so sollen die Verhandlungen zwischen der Wiener Gebietskrankenkasse und der Stadt Wien schon seit Monaten laufen! Diese werden als sogenannte "Primary healthcare" die niedergelassenen Ärzte, sowohl Hausärzte als auch Fachärzteablösen. Obwohl der Informationsfluss der Wiener Gebietskrankenkasse äußert verhalten ist, dennoch ist durchgedrungen, dass Hausbesuche hinkünftig von Krankenpflegern durchgeführt werden sollen.

Bereits im April 2015 soll das erste Pilotprojekt eines solchen Ärztezentrums im 22.Bezirk starten, folgen sollten eines in Floridsdorf, im SMZ-Nord und im 16. Bezirk.

 

Die Gründung dieser Zentren, die schon im Jahr 2008 unter der damaligen Gesundheitsministerin Dr. Andrea Kdolsky geplant waren, wurden weniger die Entlastung von Spitalsambulanzen als dem Abbau der niedergelassenen praktischen Ärzte bezwecken. Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, dass auch eine optimale Behandlung ermöglicht, ist in den Versorgungszentren nicht Mahr möglich, da bei jedem Arzt-Patienten Kontakt neue Konstellationen entstehen und Patienten ähnlich wie am Bahnschalter "massenabgefertigt" werden.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist die Ärzteschaft in die Verhandlungen zwischen Wiener Gebietskrankenkasse und Stadt Wien eingebunden?

2.    Wenn nein, warum nicht?

3.    Wenn ja, welche Funktionäre vertreten  die Wiener Ärzteschaft bei den Verhandlungen?

4.    Wie viele sogenannte Versorgungszentren sind in Wien bis 2020 geplant?

5.    In welchen Bundesländern ausser Wien wird derzeit noch über primäre Versorgungszentren verhandelt?

6.    Wann genau ist geplant, das erste primäre Versorgungszentrum zu eröffnen und wo genau soll das eröffnet werden?

7.    Wer genau wird diese Versorgungszentren leiten?

8.    Welche Gesundheitsberufe sollen - neben den Ärzten - in den primären Versorgungszentren arbeiten?

9.    Wie viele Ärzte sollen in den Versorgungszentren arbeiten?

10. Auf welcher Vertragsbasis sollen die Ärzte in den Versorgungszentren arbeiten?

11. Wie sollen die Öffnungszeiten dieser Versorgungszentren gestaltet werden?

12. Wer soll hinkünftig Hausbesuche machen?

13. Wie erfolgt die Zusammenarbeit mit den Wiener Krankenanstalten in diesem Zusammenhang?