3273/J XXV. GP
Eingelangt am 10.12.2014
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ANFRAGE
des Abgeordneten Josef A. Riemer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Turmfalken in Wien
Der häufigste Greifvogel in Wien ist der Turmfalke. Wien ist auch die Stadt mit der höchsten Dichte an Turmfalkenbrutpaaren im gesamten europäischen Raum. Laut der Biologin des Departments für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie der Universität Wien, Mag. Petra Sumasgutner, bauen Turmfalken selbst keine Nester, sondern nutzen Felsnischen oder verlassene Krähennester. Die Hauptnahrungsquelle für Turmfalken sind Feldmäuse. Feldmäuse sind jedoch nachtaktiv, verstecken sich in Gebäuden und sind deswegen für Turmfalken nicht erreichbar. Als Alternative verzehren die Greifvögel, laut Sumasgutner, Insekten wie Schwimmkäfer und Heupferde, welche im Stadtgebiet nicht typisch sind. Die untypische Ernährung hat für den Nachwuchs negative Folgen. Jungtiere haben schlechtere Überlebenschancen; da es nicht genug Beutetiere gibt, um den Nachwuchs durchzufüttern.
Der Bruterfolg in der Stadt ist deutlich geringer, da die Vögel die Qualität des Lebensraum überschätzen, meint Mag. Sumasgutner. Die zentrale Lage der Nistplätze entpuppe sich also als ökologische Falle für die Vögel. Nistkästen für Turmfalken in der Nähe von Parks und Grünflächen anzubringen, wäre der Lösungsvorschlag von Mag. Sumasgutner.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
Anfrage
1. Gibt es Aufzeichnungen, wie viele Turmfalken in Österreich ihren Lebensraum haben? Falls ja, bitte um Aufstellung nach Bundesländern.
4. Falls nein, wieso nicht?