3479/J XXV. GP

Eingelangt am 19.01.2015
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Anfrage

der Abgeordneten Dr. Nachbaur

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend „Wirtschaftsstandort: Nachholbedarf bei der Hightech-Industrie in Österreich“

 

Eine aktuell veröffentlichte Studie der EY Research zeigt, dass Wien (und damit auch Österreich) für die Hightech-Branche und speziell für die Neugründungen nicht attraktiv ist. Thomson Reutters/EY Research hat untersucht, wohin zwischen Anfang 2013 und September 2014 das meiste Geld von Start-up-Finanzierern in der Hightech-Branche geflossen ist. Dabei wurde das Venture Capital (Anzahl der Unternehmen, die Risikokapital erhalten haben) als auch die Gesamtsumme der Investitionen berücksichtigt. In beiden Kategorien ist London gefolgt vom Berlin ganz vorne gewesen.  Wien befindet sich erst an der 15. Stelle in Europa.

 

In der Kronenzeitung am 7. Jänner 2015 (Seite 21, Wien-Ausgabe) werden sechs Gründe für diese negative Entwicklung in Wien und damit auch in Österreich genannt:


1.     ein Mangel an Fachkräften;

2.     in Wien leben zu wenig Personen mit internationaler Erfahrung;

3.     die Firmen fallen international nicht auf;

4.     es fehlt Risikokapital;

5.     hohe Personalkosten/Lohnsteuer;

6.     es mangelt an allen Bestandteilen eines gesunden Kreislaufs in der Branche.

 

Dabei kann Österreich sich in wirtschaftlich angespannten Zeiten mit Rekordarbeitslosigkeit nicht leisten, dass unsere Start-up-Gründer in andere Teilen Europas auswandern und dort - statt bei uns - neue Arbeitsplätze schaffen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nachstehende

Anfrage

 

1.     Welche Maßnahmen werden Sie wann setzen, damit die Hightech-Branche in Österreich wiederbelebt wird?

2.     Wie wollen Sie sicherstellen, dass es genügend und gut ausgebildete Nachwuchskräfte für die österreichische Hightech-Branche gibt?

3.     Wie wollen Sie erreichen, dass unsere Fachkräfte aus den Bereichen Technologie und digitale Medien nicht auswandern, sondern vielmehr in Österreich bleiben?

4.     Wie schauen Ihre Strategien und weitere Maßnahmen aus, damit sich Österreich (bzw. Wien) im internationalen Vergleich in der Zukunft als Hightech-Standort im internationalen Ranking wieder besser positionieren kann?

5.     Wie viele Finanzmittel wurden im Zeitraum von Anfang 2013 bis Ende 2014 in diesem Bereich österreichweit investiert? Wie hoch war dabei der Anteil öffentlicher/hoheitlicher Stellen?

6.     Wie viele österreichische Unternehmen der Hightech-Branche haben Kapital (Venture Capital) im Zeitraum von Anfang 2013 bis Ende 2014 erhalten?