3887/J XXV. GP

Eingelangt am 25.02.2015
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ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Ing. Norbert Hofer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend Auflösung der Behindertenpsychiatrie am Rosenhügel

 

 

Eine besorgte Ärztin, Schulärztin und selbst betroffene Mutter eines 21-jährigen Sohnes mit Mehrfachbehinderung hat uns mitgeteilt, dass die einzige Behindertenpsychiatrie Österreichs, der Pavillon C - Rosenhügel demnächst geschlossen werden soll. Bereits jetzt gibt es keine Terminvereinbarungen in der behindertenpsychiatrischen Ambulanz mehr, es gibt auch keine Möglichkeit zur stationären Aufnahme von Patienten.

Bei Menschen mit Mehrfachbehinderungen kommt es immer wieder zu Krisen mit aggressivem Verhalten, sodass ein Verbleib der Betroffenen zu Hause oder in ihren Wohngemeinschaften nicht möglich ist. Im Pavillon C gelang es den Ärzten und Schwestern während des in der Regel mehrwöchigen Aufenthaltes, den Patienten medikamentös und auch therapeutisch intensiv zu behandeln. Sowohl die Angehörigen als auch die Mitbewohner bzw. Betreuer können sich während dieser Abkühlphase wieder sammeln.

Leider war die Behindertenpsychiatrie - Pavillon C immer völlig überlastet und ein Termin war nur nach monatelanger Wartezeit möglich. Bereits jetzt weigern sich einige  Behinderteneinrichtungen, Menschen mit Störungen aus dem Autismusbereich aufzunehmen, da hier Krisen vorprogrammiert sind.

Es wäre dringend notwendig, ein eigenes Primariat zu gründen, da die Anzahl der Menschen mit Mehrfachbehinderungen aus den verschiedensten Gründen stark zunimmt.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist Ihnen bekannt, dass Österreichs einziger Behindertenpsychiatrie am Pavillon C - Rosenhügel die Auflösung droht?

2.    Wenn ja, wo werden künftig Menschen mit mehrfacher Behinderung psychiatrisch stationär behandelt?

3.    Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Behindertenpsychiatrie am Rosenhügel erhalten wird?

4.    Wenn ja, wie?

5.    Wenn nein, warum nicht?

6.    Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Behindertenpsychiatrie am Rosenhügel weiter ausgebaut wird?

7.    Wenn ja, wie?

8.    Wenn nein, warum nicht?

9.    Werden Sie sich für die Gründung eines eigenen Primariates für Behindertenpsychiatrie einsetzen?

10. Wenn ja, wie?

11. Wenn nein, warum nicht?

12. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass das das Thema Behindertenpsychiatrie auch in der medizinischen Ausbildung etabliert wird?

13. Wenn ja, wie?

14. Wenn nein, warum nicht?