401/J XXV. GP

Eingelangt am 15.01.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Wolfgang Zinggl, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

 

betreffend Einkommen im Kulturbereich

BEGRÜNDUNG

 

Der kurz vor Weihnachten veröffentlichte Einkommensbericht 2013 des Rechnungshofes zeichnet erfreuliche Bilder für die führenden Managerinnen und Manager von Österreichs Kulturinstitutionen. Mit Ausnahme von Alexander Pereira, dem Intendanten der Salzburger Festspiele, und KHM-Chefin Sabine Haag durften sich praktisch alle Chefinnen und Chefs über satte Gehaltserhöhungen freuen. Das durchschnittliche Einkommen der GeschäftsführerInnen im Bereich „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ stieg laut Rechnungshof um unglaubliche 10,3 Prozent – und das bei unablässigen Beschwerden derselben, ihre Institutionen würden am Hungertuch nagen, bei seit Jahren stagnierenden Kulturbudgets und einer immer größer werdenden Anzahl an KünstlerInnen und im Kulturbereich beschäftigten Personen, die von ihrer Arbeit tatsächlich nicht mehr leben können. Eine Kulturpolitik, der die Herstellung von Verteilungsgerechtigkeit, die Etablierung transparenter Strukturen und insbesondere die nachhaltige soziale Absicherung von KünstlerInnen zentrale Anliegen sind, sollte in dem nicht nur symbolisch wichtigen Politikfeld der ManagerInnen-Einkommen erkennbare Akzente setzen.

Im Übrigen muss sich niemand Sorgen um Alexander Pereira machen. Er verdient nach wie vor mehr als der Bundeskanzler.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende


ANFRAGE

 

1)        Aufgrund welcher Kriterien bezog Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder im Jahr 2012 um 9.700 Euro mehr Einkommen als im Jahr 2011?

2)        Wie erklärt sich der Einkommensanstieg des Albertina-Chefs von 213.300 Euro im Jahr 2009 auf 266.200 Euro im Jahr 2012, wo doch die Basisabgeltung für die Albertina im selben Zeitraum gleich hoch geblieben war?

3)        Aufgrund welcher Kriterien bezog der kaufmännische Direktor des Kunsthistorischen Museums, Paul Frey, im Jahr 2012 um 12.800 Euro mehr Einkommen als im Jahr 2011?

4)        Aufgrund welcher Kriterien bezog die Direktorin des Belvedere, Agnes Husslein, im Jahr 2012 um 19.100 Euro mehr Einkommen als im Jahr 2011?

5)        Aufgrund welcher Kriterien bezog die Direktorin des Technischen Museums Wien, Gabriele Zuna-Kratky, im Jahr 2012 um 9.100 Euro mehr Einkommen als im Jahr 2011?

6)        Aufgrund welcher Kriterien bezog die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, im Jahr 2012 um 18.900 Euro mehr Einkommen als im Jahr 2011?

7)        Welche Rahmenbedingungen haben sich im Museumsquartier verändert, dass Christian Strasser, der „neue“ Chef des Museumsquartiers, seit dem Jahr 2012 ein Einkommen bezieht, das um knapp 30.000 Euro über dem seines Vorgängers liegt?

8)        Aufgrund welcher Kriterien bezogen der Direktor der Volksoper, Robert Meyer, und sein kaufmännischer Geschäftsführer Christoph Ladstätter im Jahr 2012 um jeweils 12.000 Euro mehr Einkommen als im Jahr 2011?

9)        Aufgrund welcher Kriterien bezogen der Direktor der Staatsoper, Dominique Meyer, und sein kaufmännischer Leiter Thomas Platzer im Jahr 2012 um jeweils 9.800 Euro mehr Einkommen als im Jahr 2011?

10)     Wie viele Produktionen hat Matthias Hartmann im Jahr 2012 und im Jahr 2013 am Burgtheater inszeniert? Wir ersuchen um Auflistung.

11)     Wie hoch sind die Honorare, die Matthias Hartmann im Jahr 2012 und im Jahr 2013 zusätzlich zu seinem Direktoreneinkommen für diese Produktionen erhalten hat? Wir ersuchen um Auflistung nach Produktionen.

12)     Welche weiteren Nebeneinkünfte (Honorare, Tantiemen, Übernahme von Produktionen etc.) hat Matthias Hartmann in den Jahren 2012 und 2013 durch Tätigkeiten am Burgtheater lukriert? Wir ersuchen um detaillierte Aufschlüsselung.

13)     Aus welchem Grund verfügt Matthias Hartmann über einen Dienstwagen samt Chauffeur?

14)     Ist es Matthias Hartmann gestattet, seinen Dienstwagen und seinen Chauffeur auch für private Zwecke zu verwenden?

15)     Welche anderen Direktorinnen und Direktoren im staatlich subventionierten Kulturbereich verfügen über welche Dienstwagen?


16)     Welche dieser Direktorinnen und Direktoren haben Chauffeure?

17)     Wie erklären Sie, dass zwischen 2011 und 2012 die Einkommen von Vorständen und GeschäftsführerInnen im Kapitel „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ des Rechnungshof-Einkommensberichts 2013 um durchschnittlich 10,3 %, die Einkommen der Beschäftigten insgesamt aber nur um durchschnittlich 3,5 % gestiegen sind?