4411/J XXV. GP

Eingelangt am 26.03.2015
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ANFRAGE

der Abgeordneten Anneliese Kitzmüller

und weiterer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin für Familien und Jugend

 

betreffend den psychologischen Gefahrenherd Kinderkrippe?  

 

Der Kinderarzt Dr. Rainer Böhm verfasste einen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienenen Artikel mit dem Titel „Die dunkle Seite der Kindheit“. Darin beruft er sich bei seiner kritischen Analyse des deutschen Modells auf eine Studie von Thomas Achenbach:

 „Indes entbrannte in den Vereinigten Staaten gleichfalls in den achtziger Jahren eine Debatte über die Frage, ob kleine Kinder in diesem grundlegend veränderten Umfeld nicht womöglich Schaden nähmen. Wissenschaftliche Untersuchungen erbrachten zunächst uneinheitliche Ergebnisse. Für Unruhe sorgte die Längsschnittstudie des Entwicklungspsychologen Thomas Achenbach (Universität Vermont), der nach Untersuchungen an mehr als 3000 Schülern einen deutlichen Rückgang sozioemotionaler Kompetenzen feststellte. Im Vergleich zu den siebziger Jahren waren amerikanische Kinder 15 Jahre später verschlossener, mürrischer, unglücklicher, ängstlicher, depressiver, aufbrausender, unkonzentrierter, fahriger, aggressiver und wurden häufiger straffällig. Sie zeigten bei 42 Verhaltensindikatoren schlechtere Ergebnisse, bei keinem Kriterium schnitten sie besser ab.“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Familien und Jugend folgende

 

ANFRAGE

1.    Liegen dem Bundesministerium für Familien und Jugend Studien über die möglichen Auswirkungen außerfamiliärer Kinderbetreuung im Kleinkindalter vor?

 

2.    Wenn ja, wie lauten diese Studien und welchen Inhalt haben diese?

 

3.    Wenn nein, wie kann ohne einen wissenschaftlichen empirischen Unterbau verantwortungsvolle Familienpolitik gestaltet werden?

 

4.    Welche Maßnahmen denkt das BMFJ an, um es Eltern zu erleichtern, ihre Kinder in einem familiären Umfeld zu betreuen?