4537/J XXV. GP
Eingelangt am 17.04.2015
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Anfrage
der Abgeordneten Leo Steinbichler, Ing. Waltraud Dietrich
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend „Bäuerliche Fischereiwirtschaft“
Fisch als Nahrungsmittel ist sehr wertvoll und gesund. Die Produktion ist aber bei weitem nicht ausreichend und deckt nur einen kleinen Teil der Nachfrage.
„Der Selbstversorgungsgrad bei Fisch liegt in Österreich lediglich bei fünf Prozent. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Fischen und Fischerei-Erzeugnissen beträgt 7,7 Kilo (kg) – zum Vergleich: Bei Fleisch macht es etwa 66,4 kg aus.“[1]
Derzeit ist Österreich selbst bei Süßwasserfischen wie Forelle oder Karpfen ein Importland. Zur Befriedigung des Bedarfes ist Österreich aber in hohem Maße auf Einfuhren von Meeres- und Süßwasserfischen angewiesen.
„Der Eigenproduktion von ca. 3.100 t jährlich […] steht eine Einfuhrmenge von 61.254t (davon rd. 9.000t Süßwasserfische) gegenüber (Versorgungsbilanz Fisch 2010).“[2]
Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach heimischen Lebensmitteln. Die Konsumenten werden zunehmend kritischer, Qualität und Herkunft der Lebensmittel stehen für Konsumenten immer mehr im Vordergrund. Besonders wichtig sind den Konsumenten die Einhaltung der Hygiene, Tierhaltungs- und Umweltstandards. Dazu kommt, dass die Weltmeere schon heute als stark überfischt gelten und der heimische Süßwasserfisch dazu eine gute Alternative bietet.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Herrn Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende
Anfrage
1. Welche Süßwasserfische (bitte jeweils die Menge pro Fischart in den letzten 5 Jahren) werden nach Österreich importiert?
2. Welche Salzwasserfische (bitte jeweils die Menge pro Fischart) wurden in den letzten 5 Jahren importiert?
3. Wie viele Schalentiere (insbesondere Krebse) wurden in den letzten 5 Jahren importier? (bitte Auflistung nach Tierart und Mengen).
4. Wie viele Fischproduzenten gibt es in Österreich? (Auflistung bitte nach Bundesländern)
a. Wie viele davon sind bäuerliche Fischereiwirtschaften? (Auflistung bitte nach Bundesländern)
b. Wie viele davon haben eine Teichwirtschaft? (Auflistung bitte nach Kreislaufanlage/Durchflussanlage/Teichanlage und nach einzelnen Bundesländern)
c. Wie viele davon haben einen Angelteich?
5. Planen Sie bzw. Ihr Ressort Maßnahmen zur Erweiterung der Fischproduktion in Österreich?
a. Wenn ja, welche?
b. Wenn nein, warum nicht?
6. Welche Bewilligungen braucht man für eine neue Teichwirtschaft?
a. Auf welcher rechtlichen Grundlage wird eine solche Bewilligung erteilt?
b. Wie lange dauert es im Durschnitt? (Auflistung bitte nach Bundesländern)
7. Welche Bewilligungen braucht man für einen neuen Anglerteich?
a. Auf welcher rechtlichen Grundlage wird eine solche Bewilligung erteilt?
b. Wie lange dauert es im Durschnitt? (Auflistung bitte nach Bundesländern)
8. Welche Bewilligungen braucht man für eine Teichvergrößerung?
a. Wie lange dauert eine Antragserledigung für eine Teichvergrößerung im Durchschnitt? (bitte durchschnittliche Dauer für die einzelnen Bundesländern)
9. Planen Sie Maßnahmen, damit die Neuerrichtungen von Fischteiche schneller abgewickelt werden können?
10. Planen Sie Maßnahmen, damit die Vergrößerungen von Teichen schneller abgewickelt werden kann?
11. Wie viel Fische werden in den einzelnen Bundesländern gezüchtet? (bitte Zahlen der letzten 5 Jahre nach Fischart und Menge)
12. Wie oft wurden bis dato eine neue Fischereianlage bzw. die Vergrößerung einer bestehenden wegen wasser- und naturschutzrechtlich Bestimmungen abgelehnt? (bitte Auflistung der letzten 5 Jahre nach Bundesländern und nach „neue Anlage oder Vergrößerung einer bestehenden Anlage“)
13. Welche konkreten Förderungen gibt es aktuell für die bäuerliche Fischereiwirtschaft?
a. Wie viele Bezieher derartiger Förderungen gibt es aktuell? (Auflistung bitte nach Bundesländern)
b. Auf welche Höhe beläuft sich die gesamte Förderung der bäuerlichen Fischereiwirtschaft pro Bundesland?