518/J XXV. GP

Eingelangt am 29.01.2014
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Erwin Spindelberger und GenossInnen

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend „Alkoholisierung von Jugendlichen - Behandlung von Alkoholvergiftungen - Zahlen für das Jahr 2012 und 2013“

Alkoholbedingte Probleme gehören in der EU zu den größten Gefahren für die öffentliche Gesundheit. Mehr als 7 % aller Erkrankungen und frühzeitiger Todesfälle sind auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen. Schon mäßiger Alkoholkonsum erhöht das Langzeitrisiko von Herz-, Leber- und Krebserkrankungen. Der häufige Konsum großer Mengen Alkohol kann zu Abhängigkeit führen. Vor allem bei jungen Menschen besteht ein hohes Risiko bezüglich der kurzfristigen Folgen von Trunkenheit (darunter auch Unfälle und Gewaltakte): Rund 25 % aller Todesfälle bei jungen Männern zwischen 15 und 29 Jahren stehen mit Alkoholkonsum in Zusammenhang (Link)

Das „Handbuch Alkohol - Österreich 2013“ des BMGU beinhaltet eine Reihe statistischer Daten zum Alkoholkonsum in Österreich. „Die Zahl der alkoholkranken Menschen (ist) in Österreich auf einem zwar hohen, aber stabilen Niveau. Doch Freitag sagte der Ärztliche Leiter des Anton Proksch Instituts (API), Univ.-Prof. Michael Musalek bei den österreichischen Ärztetagen in Grado, dass es erstmals seit Langem wieder Zuwachsraten gebe. ….. die Zahl der chronisch Alkoholkranken (wird) mit ca. 360.000 ausgewiesen (2011 340.000) ….der Anteil der chronisch alkoholkranken Menschen an der Gesamtbevölkerung (wird) mit unverändert fünf Prozent angegeben. Hinzu kommen weitere zwölf Prozent der Bevölkerung mit problematischem Alkoholkonsum (Alkoholmissbrauch) - auch dieser Prozentsatz ist in Publikationen von 2011 und 2013 unverändert. Lag vor 20 Jahren das Einstiegsalter für Alkoholkonsum beim 15. Lebensjahr, liegt es jetzt beim elften bis zwölften Lebensjahr. Mit 16 Jahren haben schon 85 Prozent der Jugendlichen mehrfach Alkohol konsumiert und auch schon Rausch-erfahrungen gemacht. Österreich ist im internationalen Vergleich im Spitzenfeld“ (Kurier, 1.6.2013, Link)

Die Datenreihen im „Handbuch Alkohol - Österreich 2013“ des BMGU enden mit dem Jahr 2011. Um die Entwicklung besser beurteilen zu können, wären aktuelle

Zahlen erforderlich. Die Unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Gesundheit nachstehende

 

Anfrage:

1.      Wie viele Menschen mussten in den Jahren 2012 und 2013 wegen starker Alkoholisierung bzw. Alkoholvergiftung in Spitälern eingeliefert und behandelt werden (Aufschlüsselung auf männlich / weiblich sowie auf Bundesländer)?

2.      Wie viele davon im Zusammenhang mit Drogen und psychotropen Stoffen (Aufschlüsselung auf männlich / weiblich sowie auf Bundesländer)?

3.      Wie viele Jugendliche mussten in den Jahren 2012 und 2013 wegen starker Alkoholisierung bzw. Alkoholvergiftung in Spitäler eingeliefert und behandelt werden (Aufschlüsselung auf männlich / weiblich sowie auf Bundesländer)?

4.      Wie viele davon im Zusammenhang mit Drogen und psychotropen Stoffen (Aufschlüsselung auf männlich / weiblich sowie auf Bundesländer)?

5.      Wie lange musste die Jugendlichen durchschnittlich stationär behandelt werden (Aufschlüsselung auf männlich / weiblich sowie auf Bundesländer)?

6.     Welche Maßnahmen sind seitens des Ressorts geplant, um dem Alkoholkonsum und der Alkoholvergiftungen von Jugendlichen vorzubeugen?