5746/J XXV. GP

Eingelangt am 25.06.2015
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend Neonicotinoid Thiacloprid

 

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 untersuchte zwölf ausgewählte Bienenstandorte in Österreich auf ihre Belastung durch Pestizide. In zwei Drittel der untersuchten Bienenvölker befanden sich das nicht verbotene Neonicotinoid Thiacloprid als Bestandteil eines für Bienen gefährlichen Pestizidcocktails. “Wenn Thiacloprid gleichtzeitig mit anderen Pestizidwirkstoffen wie Piperonlybutoxid oder Propiconazol auf die Bienen einwirkt, steigert sich laut einer 2014 publizierten US-amerikanischen Studie seine Bienengiftigkeit um das 154- bzw. 559-fache.” sagt Helmut Burtscher, Umwelttechniker von GLOBAL 2000

 

Neben der Belastung durch Pestizide waren an allen untersuchten Bienenstandorten Viren und Bienenparasiten nachweisbar. Dabei kamen auf ein Bienenvolk durchschnittlich zwei bis drei Krankheitserreger. Stressfaktoren wie Klimawandel, fehlende Blütenvielfalt aber auch Pestizide schwächen die Fähigkeit der Bienen, mit der Herausforderung durch Parasiten und Viren zurecht zu kommen

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

1.    Sind Ihnen die Studien über die Gefährlichkeit von Pestizidcocktails mit Piperonlybutoxid oder Propiconazol mit Thiacloprid für Bienen bekannt?

 

2.    Falls ja, wäre es denkbar, auch diese Mischungen in Österreich zu verbieten?

 

3.    Wäre es denkbar, das Neonicotinoid Thicloprid in Österreich gänzlich zu verbieten?

 

4.    Falls ja, wie schnell könnte es verboten werden?

 

5.    Falls nein, wieso nicht?

 

6.    Gibt es bereits Lösungsansätze für weniger schädliche Alternativen?

 

7.    Wie viele Bienenvölker starben in Österreich in den letzten fünf Jahren aufgrund von in der Landwirtschaft angewandten Pesitzidcocktails?

 

8.    Wie viele Bienenvölker (Wildbienen und Honigbienen)  gibt es schätzungsweise noch in Österreich?