Eingelangt am 24.09.2015
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Anfrage
der Abgeordneten Werner
Neubauer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Gefahr für die
Bevölkerung durch Freiwerden von Rauchgasen
Medienberichten zufolge sind in
einer Holzverarbeitungsfirma in Grödig mehrere Fässer eines giftigen
Schädlingsbekämpfungsmittels in Brand geraten. In diesen Fässern
soll sich Aluminiumsulfid befunden haben, das im ersten Weltkrieg als
Ausgangsstoff für Giftgasangriffe eingesetzt worden war. Aluminiumsulfid
gerät in Verbindung mit Wasser in Brand, so dürfte es auch zu dem
Unglück gekommen sein, nämlich indem die Fässer mit den
Überresten feucht geworden sind. Die Rauchgase, die dabei entstanden sind,
waren ätzend und sehr gefährlich. Die Bevölkerung in der
Umgebung hatte insofern Glück, als der Wind in Richtung unverbauten
Gebietes geweht hat. Hätte der Wind gedreht, hätten die angrenzenden
Siedlungen evakuiert werden müssen.
In diesem Zusammenhang richten
die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
folgende
Anfrage
- Konnte inzwischen lückenlos geklärt
werden, wie es zum Ausbruch des Brandes gekommen ist?
- Wenn ja, wie?
- Wenn nein, woran ist die
Aufklärung bis dato gescheitert?
- Welche Gefahrenstoffplaketten waren auf den Fässern
angebracht?
- Waren sämtliche Angaben und Daten auf den
Gefahrenstoffplaketten bezüglich des konkreten Inhaltes der
Fässer korrekt?
- Wenn nein, welche Angabe(n) war(en)
nicht korrekt?
- Hat es sich bestätigt, dass sich in den
Fässern tatsächlich Aluminiumsulfid befand?
- Waren die Fässer zu dem Zeitpunkt, als sich das
Unglück ereignet hat, ordnungsgemäß gelagert?
- Wie ist Aluminiumsulfid gemäß
Gefahrstoffverordnung bzw. Chemiegesetz konkret klassifiziert?
- Wie ist die genaue Handelsbezeichnung des
verwendeten Produkts zur Schädlingsbekämpfung?
- Ist der betreffende Betrieb lizensiert, derart
gefährliche Stoffe zu verwenden?
- Wer hat die Bewilligung für diesen Stoff
ausgestellt?
- Liegt im betreffenden Betrieb ein Gefahrenabwehrplan
vor?
- Wurde dieser eingehalten?
- Wurde der Betrieb hinsichtlich Sicherheit bei
Lagerung und Verwendung von Gefahrgut überprüft?
- Wenn ja, von wem?
- Wenn ja, wann?
- Wenn ja, mit welchem Ergebnis bzw. was
wurde beanstandet?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wann wurde das letzte Mal eine Überprüfung
durch die AUVA vorgenommen?
- Hatte der Unfall Auswirkungen auf die Umwelt,
insbesondere auf das Grundwasser?
- Wurden die vor Ort beteiligten Einsatzkräfte
nach Beendigung der Einsatztätigkeiten auf mögliche
gesundheitliche Folgen untersucht?
- Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wurden bei Einsatzkräften im Nachhinein
gesundheitsschädigende Folgen festgestellt?
- Wenn ja, welche?
- Werden Sie aufgrund der mit diesem Vorfall
offensichtlich gewordenen Gefährlichkeit von Aluminiumsulfid
Initiativen setzen, damit dieses für die
Schädlingsbekämpfung nicht mehr zum Einsatz kommt, bzw. generell
in dieser Form vom Markt genommen wird?
- Wenn ja, welche?
- Wenn nein, warum nicht?