Vorblatt

 

Ziel(e)

 

-       Vermittlung der Geschichte Österreichs mit dem Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart

Teile der Geschichte Österreichs wurden zwar in der Vergangenheit in einer Reihe von Sonderausstellungen wie etwa zuletzt 2005 "Das Neue Österreich" im Belvedere und "Österreich ist frei!" auf der Schallaburg oder die Ausstellung "90 Jahre Republik der breiten Bevölkerung vermittelt, in Österreich fehlt jedoch eine permanente Einrichtung die ein breites Spektrum an Fragestellungen mit dem Fokus auf die jüngere und jüngste gesamtösterreichische Geschichte abdeckt.

Ende Jänner 2015 hat Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien, Dr. Josef Ostermayer, einen internationalen wissenschaftlichen Beirat unter dem Vorsitz von Univ. Prof. DDr. Oliver Rathkolb, zur Erstellung eines Detailkonzepts für ein Haus der Geschichte in der Neuen Burg in 1010 Wien, Heldenplatz, eingesetzt.

Der Beirat setzte sich aus nationalen und internationalen WissenschaftlerInnen, darunter großteils HistorikerInnen, MuseologInnen sowie ArchivarInnen, zusammen, deren Forschungsschwerpunkte insbesondere die Bereiche Zeitgeschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Anthropologie, Kultur-, Migrations-, Politik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sind und die ausgewiesenes Expertenwissen in den Bereichen Ausstellungsgestaltung, Medien sowie Geschichtsvermittlung vorweisen können.

Ausgangspunkt für die Beratungen des internationalen wissenschaftlichen Beirates bildete eine umfangreiche dreibändige museale Machbarkeitsstudie der Arbeitsgemeinschaft Haas & Lordeurop aus dem Jahr 2009 (abrufbar unter der Internetadresse https://www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=58747).

Der internationale wissenschaftliche Beirat hat am 4. September 2015 die Umsetzungsstrategie für das Haus der Geschichte Österreich vorgelegt. Diese wurde am 9. September 2015 durch Bundesminister Dr. Josef Ostermayer und Staatsekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Dr. Harald Mahrer, der Öffentlichkeit präsentiert. Die Umsetzungsstrategie ist unter der Internetadresse www.bka.gv.at abrufbar. Es soll als Museum eine wissenschaftliche Einrichtung des Bundes sein, die die Geschichte Osterreichs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart einem möglichst breiten Publikum in ihrem europäischen und internationalen Kontext vermittelt und eine historische Auseinandersetzung ermöglicht. Das Haus der Geschichte Österreich soll auch ein aktives und offenes Diskussionsforum für historische Fragestellungen und Themen der Gegenwart sein.

 

Inhalt

 

Das Vorhaben umfasst hauptsächlich folgende Maßnahme(n):

 

-       Einrichtung des "Hauses der Geschichte Österreich"

Dieses hat folgende Eckpunkte:

 

- eine fachlich eigenständig agierende neue kulturelle Einrichtung;

- ein Kompetenzzentrum für die Darstellung und Erörterung der jüngeren und jüngsten österreichischen Geschichte mit qualitätsvoller Geschichtsvermittlung in Ausstellungen, Veranstaltungen und der interaktiven Website;

- ein multifunktionales Forum und offene Diskussionsplattform sowie als wachsender Geschichtsspeicher materieller wie immaterieller Zeugnisse, an dem Museen, Archive, Bibliotheken und Forschungseinrichtung sowie die Bevölkerung mitwirken;

- ein zentraler Knotenpunkt im Netzwerk aller mit Geschichtszeugnissen befassten Institutionen und Forschungs- und Bildungseinrichtungen in Österreich und im Austausch mit internationalen Einrichtungen sowie als Schnittstelle zwischen Forschung und Öffentlichkeit.

Die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) als herausragende Gedächtnisinstitution Österreichs mit reichhaltigen Erbe der Vergangenheit mit den zukunftsorientierten Ansprüchen einer modernen Informationsgesellschaft ist die geeignete Einrichtung, das Haus der Geschichte zu beherbergen.

Die ÖNB ist nach Bundesmuseen-Gesetz als wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts ein eigener Rechtsträger.

Um das Haus der Geschichte in die ÖNB zu integrieren ist eine entsprechende Anpassung des Bundesmuseen-Gesetzes 2002 erforderlich.

 

Finanzielle Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und andere öffentliche Haushalte:

 

Finanzierungshaushalt für die ersten fünf Jahre

in Tsd. €

2015

2016

2017

2018

2019

Nettofinanzierung Bund

0

‑13.308

‑14.008

‑15.808

‑3.600

 

In den Wirkungsdimensionen gemäß § 17 Abs. 1 BHG 2013 treten keine wesentlichen Auswirkungen auf.

 

Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union:

Die vorgesehenen Regelungen fallen nicht in den Anwendungsbereich des Rechts der Europäischen Union.

 

Besonderheiten des Normerzeugungsverfahrens:

Keine

 

Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

 

Bundesgesetz, mit dem das Bundesmuseen-Gesetz 2002 geändert wird

 

Einbringende Stelle:

Bundeskanzleramt

Vorhabensart:

Bundesgesetz

Laufendes Finanzjahr:

2015

 

Inkrafttreten/

Wirksamwerden:

2016

 

 

Beitrag zu Wirkungsziel oder Maßnahme im Bundesvoranschlag

 

Das Vorhaben trägt dem Wirkungsziel "Nachhaltige Absicherung von kulturellem Erbe und besserer Zugang zu Kunst- und Kulturgütern für die Öffentlichkeit." der Untergliederung 32 Kunst und Kultur bei.

 

Problemanalyse

 

Problemdefinition

Österreich fehlt eine permanente Einrichtung die ein breites Spektrum an Fragestellungen mit dem Fokus auf die jüngere und jüngste gesamtösterreichische Geschichte abdeckt.

 

Nullszenario und allfällige Alternativen

Österreich würde eine Plattform fehlen, die sich mit Fragestellungen mit dem Fokus auf die jüngere und jüngste gesamtösterreichische Geschichte beschäftigt und diese einem möglichst breiten Publikum in ihrem europäischen und internationalen Kontext vermittelt und eine historische Auseinandersetzung ermöglicht.

 

Interne Evaluierung

 

Zeitpunkt der internen Evaluierung: 2020

Evaluierungsunterlagen und -methode: Die erste Evaluierung soll im Jahr 2020 erfolgen.

 

Ziele

 

Ziel 1: Vermittlung der Geschichte Österreichs mit dem Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart

 

Beschreibung des Ziels:

Schaffung einer permanenten Einrichtung die ein breites Spektrum an Fragestellungen mit dem Fokus auf die Geschichte Österreichs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart abdeckt.

 

Wie sieht Erfolg aus:

 

Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA

Zielzustand Evaluierungszeitpunkt

Fehlen einer permanenten Einrichtung die ein breites Spektrum an Fragestellungen mit dem Fokus auf die Geschichte Österreichs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart abdeckt.

Schaffung einer permanenten Einrichtung zur Vermittlung der Geschichte Österreichs mit dem Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart

 

Maßnahmen

 

Maßnahme 1: Einrichtung des "Hauses der Geschichte Österreich"

Beschreibung der Maßnahme:

Es soll ein Museum eingerichtet werden, das die Geschichte Österreichs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart einem möglichst breiten Publikum in ihrem europäischen und internationalen Kontext vermitteln und eine historische Auseinandersetzung ermöglichen. Das Haus der Geschichte Osterreich soll auch ein aktives und offenes Diskussionsforum für historische Fragestellungen und Themen der Gegenwart sein.

 

Umsetzung von Ziel 1

 

Abschätzung der Auswirkungen

 

Finanzielle Auswirkungen für alle Gebietskörperschaften und Sozialversicherungsträger

 

Finanzielle Auswirkungen für den Bund

 

– Ergebnishaushalt – Laufende Auswirkungen

 

in Tsd. €

2015

2016

2017

2018

2019

Betrieblicher Sachaufwand

0

13.308

14.008

15.808

3.600

Aufwendungen gesamt

0

13.308

14.008

15.808

3.600

 

Erläuterung

 

Für die Umbauten und die Ausstattung des Haus der Geschichte Österreich sind 19,3 Mio. EUR vorgesehen. Aufgrund der Art des Projektes ist eine Schätzungenauigkeit von 25% einzukalkulieren, somit ist insgesamt ein Betrag von 24,125 Mio. EUR veranschlagt. Darüber hinaus ist noch mit weiteren Kosten für Brandschutz und Stiegenumbauten in der Höhe von 10 Mio. EUR zu rechnen, was mit dem Aufschlag von 25% insgesamt 12,5 Mio. EUR ergibt. Diese Kostenschätzungen basieren auf den Ergebnissen der eingerichteten Steuerungsgruppe.

 

Die Unterbringung des Hauses der Geschichte Österreich erfolgt in der Neuen Hofburg. Für nähere Details wird auf die Umsetzungsstrategie für das Haus der Geschichte Österreich des wissenschaftlichen Beirates unter dem Vorsitz von Univ. Prof. DDr. Oliver Rathkolb verwiesen. Mit der hier gewählten Konstruktion wird kein zusätzlicher Overhead entstehen, sondern in den bestehenden Strukturen der Österreichischen Nationalbibliothek und der Bundesmuseen abgedeckt. Die sich aus der Novelle ergebenden Aufwendungen sind nur für die Vorbereitung, den Umbau der Räumlichkeiten und die Präsentation der Ausstellungsgegenstände erforderlich. Die für die Einrichtung des Hauses der Geschichte Österreich notwendigen Ausgaben verteilen sich auf mehrere Jahre beginnend mit 2016. Der derzeitige Zeitplan sieht eine Eröffnung im Jahr 2018 vor.

 

Aus dem Vorhaben ergeben sich keine finanziellen Auswirkungen für Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger.


Anhang mit detaillierten Darstellungen

 

Detaillierte Darstellung der finanziellen Auswirkungen

 

Bedeckung

 

in Tsd. €

2015

2016

2017

2018

2019

Auszahlungen/ zu bedeckender Betrag

 

13.308

14.008

15.808

3.600

 

in Tsd. €

Betroffenes Detailbudget

Aus Detailbudget

2015

2016

2017

2018

2019

gem. BFRG/BFG

32.03.01 Bundesmuseen

 

0

13.308

14.008

15.808

3.600

 

Laufende Auswirkungen

 

Sonstiger betrieblicher Sachaufwand

 

Bezeichnung

Körperschaft

Menge

Aufwand (€)

2015

2016

2017

2018

2019

Errichtungskosten

Bund

1

4.166.666,00

 

4.166.666

4.166.666

4.166.666

 

Ausstattung HGÖ

Bund

1

3.875.000,00

 

3.875.000

3.875.000

3.875.000

 

Vorbereitung des laufenden Betriebes

Bund

1

1.100.000,00

 

1.100.000

 

 

 

 

 

1

1.800.000,00

 

 

1.800.000

 

 

 

 

1

3.600.000,00

 

 

 

3.600.000

 

SUMME

 

 

 

 

1.100.000

1.800.000

3.600.000

 

Sonstige Kosten (wie Brandschutz, Stiegenumbauten)

Bund

1

4.166.666,00

 

4.166.666

4.166.666

4.166.666

 

Laufender Aufwand

Bund

1

3.600.000,00

 

 

 

 

3.600.000

GESAMTSUMME

 

 

 

 

13.308.332

14.008.332

15.808.332

3.600.000

 

Die angeführten Kosten weisen aufgrund der Art des Projektes eine Schätzungenauigkeit von 25% auf.

 

Diese Folgenabschätzung wurde mit der Version 3.9 des WFA – Tools erstellt.