Wien, am 25. 04. 2017

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

als Sonderschulpädagogin mit über dreißigjähriger Diensterfahrung möchte ich gegen das Reformpaket der Bundesregierung Einspruch erheben.

Ein bewährtes System mit gut ausgebildeten und fachlich kompetenten PädagogInnen soll vernichtet werden.

Diese Bildungsreform stellt eine Strukturreform dar, aufgrund dieser durch die Auflösung der ZIS-Standorte die dringend benötigten pädagogisch unverzichtbaren Betreuungsstrukturen für SchülerInnen mit erhöhtem Förderbedarf verloren gehen. Bewährte Supportsysteme werden sowohl für beeinträchtigte als auch für alle Regelschulkinder in Wien nicht mehr vorhanden sein.

Alle ambulanten LehrerInnen sind davon gefährdet.                                                           Dabei ist zu beachten, dass bereits heute 78% aller SchülerInnen inklusiv betreut werden!

Besonders möchte ich als Lehrerin der Wiener Sprachheilschule mit rund 4500 ambulant, inklusiv und niederschwellig betreuten SchülerInnen betonen, dass die Ausdünnung der fachlichen Kompetenzen eine Gefährdung des Schriftspracherwerbs und daraus resultierende Dauerdefizite bewirken und damit eine Bildungspolitik der 2. Klasse darstellen.                                                                                                           Eine kurzsichtige, nur auf Kostenneutralität hin ausgerichtete Bildungspolitik führt zur Notwendigkeit (lebens)langer Unterstützungsmaßnahmen für beeinträchtigte Menschen.

Daher plädiere ich für den Erhalt des §27a des Schulorganisationsgesetzes, um auch weiterhin für eine fachliche Betreuung von Kindern mit sprachlichen, kognitiven, körperlichen und sinnesbehinderten Kindern sorgen zu können.

Hochachtungsvoll

Dipl. Päd. Elke Morawec, Sobln.