Sehr geehrte Damen und Herren,
Seit dem 08.08.2015 rauche ich nicht mehr , sondern dampfe. Mein Gesamtbefinden hat sich enorm verbessert und ich habe lt. meinem Arzt, eine weitreichend, gesundheitliche Verbesserung erreicht. deshalb möchte ich Ihnen meine “Raucher-Karriere” vorstellen:
Der Beginn einer Raucherkarriere fing an mit:
Es war einmal in 1973…
…ein 13 jähriger Junge in Berlin, der eine volle und ungeöffnete Schachtel HB auf der Strasse fand. Natürlich hat er seinem rauchenden Vater nichts davon erzählt! Das hätte ja doch wieder nur den Hosenboden „verzogen“.
„Wo nur Streichhölzer her bekommen?“ fragte sich das Bürschchen. *Idee* „Mutter hat doch immer welche im Blumenladen“ kam’s ihm in den Kopf. Gesagt, getan – der Junge kam in den Laden und Mutter begrüsste ihn mit „Na, Hausarbeiten schon gemacht?“.
„Öh, äh, noch nicht. Mache ich aber gleich. Muss nur mal eben auf Toilette“. Verschwand nach hinten durch’s Büro – natürlich schnappte er sich Streichhölzer, wartete einen Moment und hat sich geschwind durch den Laden nach draussen bewegt. Er bekam gerade noch mit wie Mutter sagte: „Ist irgend was? Du schaust so komisch!“, aber da war er auch schon durch die Tür.
Ab In den Park, Schachtel auf, Zigarette raus und angezündet. „Hust, prust, ächz und keuch“, „Irgend was muss ich falsch machen“ sagte der Junge „bei Vater hört sich das nicht so an und er sieht auch entspannter dabei aus als ich“. Und so ging das eine ganze Weile weiter, wobei, nach der 10. Zigarette war das gar nicht mehr so schlimm nur „Mein Magen fühlt sich etwas komisch an?!?“
“Was soll’s” dachte sich der Junge und machte die Schachtel im Laufe des Nachmittags leer! Aber wie das so ist im Leben, wird einem nichts für umsonst gegeben. Eine Kundin hatte das natürlich gesehen und stante-pede der Mutter im Laden erzählt. Der Junge kommt am Abend nach Hause und Vater wartete schon auf ihn.
Ganz betreten und sich seiner Schuld bewusst: „Jaha? Du
willst mich sprechen?“
Vater: „Frau Ätze Petze hat erzählt, dass sie Dich beim Rauchen
sah. Stimmt das?“
Sohn: *kleinlaut* „Ja, das stimmt…“
Vater: „Es freut mich, dass Du ehrlich bist. Wie viel hast Du denn
geraucht?“
Sohn: „Eine ganze Schachtel?!“
Mutter: „Waaahas? Bist Du verrückt!?!“
Vater: „Ach jetzt sei doch mal nicht so. Schau, er wird langsam
erwachsen.“
Natürlich war das nicht die Reaktion, welche der Junge erwartet hatte – er war erleichtert. Auch weil vom Vater kein Verbot kam. So startete der Junge mit dem Rauchen. Glücklicherweise hat er Drogen ausgelassen aber nicht verstanden, dass Zigaretten auch Drogen sind. Und als er in das Diskothekenalter kam, versuchte er sich auch an Pfeifen, Zigarillos und Zigarren. Denn damit sieht man ja sooo erwachsen aus. Natürlich hatte er das nie richtig gelernt und rauchte auch diese auf Lunge *hust, prust*
Zeitsprung – 12. Januar 1999
Mal wieder gingen die Zigaretten zur Neige: „Oh, keine mehr da. Ach was, morgen hole ich mir welche auf dem Weg zur Arbeit“. Der nächste Tag kam, er ging zur Arbeit und vergass völlig sich Zigaretten zu holen. Nach der Arbeit wieder zu Hause: „Och menno, keine Fluppen da. Bin aber zu faul, hole ich mir morgen“. Jetzt kam der 14. und er vergass wieder sich Zigaretten zu holen – was hat er nur im Kopf gehabt, fragt man sich?
Am 15. stand eine Firmenfahrt an nach Rotterdam an: „Jetzt habe ich drei Tage nicht geraucht und könnte es auch aufgeben. Ob ich das schaffe über das Wochenende? Wo wir trinken werden und gemütlich beisammen sitzen werden?“ Jedenfalls holte er sich keine Zigaretten für die Fahrt.
Diese Fahrt zu einer Feier nach Rotterdam war was ganz besonderes. Das Englische Schwesterunternehmen feierte dort 10jähriges Jubiläum zusammen mit DE, FR, NL und natürlich UK. Wie der Zufall so spielt, lernte er dort eine Frau (Nichtraucherin) aus UK kennen und lieben. In diesem Glücksgefühl ging die Zigarettensucht komplett unter. Keine 5 Monate später zog die Frau aus UK nach Deutschland!
Zeitsprung – Juli 2001
„Ein Brief vom Jugendamt?“ Keine guten Nachrichten, denn sein Sohn aus erster Ehe verstarb. Dies nahm ihn sichtlich mit und er fing das Rauchen wieder an
Zeitsprung – 17. September 2004
Das Englische Schwesterunternehmen feierte 15 jähriges Bestehen in London in Madame Tussauds: „Is it not great sweat heart that we announce our engagement in front of over 500 colleagues?“. Gesagt, getan. Nun mussten aber auch Nägel mit Köpfen gemacht werden: „haben jetzt ein Jahr Zeit – wow“. Worauf er sich erstmal einen Whiskey und eine Zigarre nahm.
Zeitsprung – 2. September 2005
„Wow – wir hatten nur ein Jahr Zeit, anyway – Junggesellenabschied, juchhu – ich muss noch Zigarren für uns besorgen!“ und so rauchte er sich in’s Eheleben mit seiner English Rose. Die Hochzeitsreise war geplant für 2006 nach NZ und als es so weit war: „Puh, was sind die Zigaretten teuer hier!“. Somit hörte er – mal wieder – mit dem Rauchen auf.
Zeitsprung – 20. Juni 2010
„Hey, man wird nur einmal 50. Ich sollte mir mal wieder eine Zigarre gönnen“ Was dazu führte, dass er wieder mit dem Rauchen anfing – allerdings – mit einem schlechten Gewissen! Er hasste die Sucht, und alles was da dran hing. Ebenso war seine English Rose traurig über das Rauchen: „Ich möchte Dich nicht an die Zigaretten verlieren!“ Das ging ihm nicht aus dem Kopf und er hatte ja schon mal von so komischen, elektrisch betriebenen Zigaretten gelesen und gehört. Und wegen seiner Liebe zu New Zealand nichts wie in den Stammshop und eine „Red Kiwi“ geholt. Natürlich so ganz ohne Beratung. „Hey, was solls – komme ja aus der IT und habe Ahnung von Elektronischen Geräten“.
Anleitung durchgelesen (RTFM), Akku geladen, Watte beträufelt (18mg) „was ist denn das für eine Spirale da, komisch“, aufgesteckt und dran gezogen „hust, prust, ächz und keuch“ – „DAS schmeckt ja widerlich und gar nicht wie eine Zigarette obwohl die genauso schön glimmt“. Das Teil verschwand bei ihm im Schrank und wurde nicht wieder angerührt- bis, ja bis auf August 2015. Da viel ihm das wieder ein. Durch Stress ist er, der immer nur ein halbes Päckchen am Tag rauchte, jetzt bei einem Big Pack pro Tag. „Ich hasse den Geschmack, den Gestank, das ich so schwach bin!“
In Erinnerung holte er die Red Kiwi, sah sie sich an – und schmiss die fort (bis auf den Lader). Denn er hatte sich eingelesen. Wusste nun das man den Lader auch für Cig-alike Akkuträger zum Laden benutzen konnte. Die erste Bestellung war auch aufgegeben – Eine Vipr-Holmez E-Pfeife in Chrom. Natürlich – wie viele Anfänger – mit ein paar Tabak Liquids Lilly’s Best 6mg. Die hatten einen riesen Vorteil zur Red Kiwi – das Liquid schmeckte wie leckere, frische Tabake riechen!
Warum er 6mg bestellt hat fragt Ihr? Ja das kann ich euch sagen – die Red Kiwi hatte ja 18mg (ekeliges) Tabak Liquid und er fand es zu stark. Je nach Verdampfer und Liquid Wahl hatte er auch mit 6mg manchmal einen (Flash)Hustenanfall. Somit entschied er sich dabei zu bleiben und vermisst die Pyros seit dem ersten Dampf überhaupt nicht mehr.
So kam auch einiges an Hardware zusammen – unter Anderem der Erlthron * 2, Zubehör zum Mischen, selbst Wickeln, BunkerBase, etc…
Und da er nicht gestorben ist, dampft er auch noch heute *am FeV dD zieh*
Ich mit Entsetzen den Entwurf zur Novelle des Tabakgesetzes zur Implementierung der TPD II (179/ME) zur Kenntnis nehmen müssen. Die Regelungen zu den E-Dampfgeräten („E-Zigaretten“) sind in ihrer derzeitigen Entwurfsform geeignet, das Dampfen als Genussmittelkonsum in Österreich komplett auszumerzen.
Dass die Vorgaben durch die TPD2 umgesetzt werden müssen, ist uns klar. Diesbezüglich werden in der Zukunft ggf. nur Klagen gegen entsprechende Teile Abhilfe schaffen können.
Völlig unverständlich hingegen ist es, weshalb aber der nunmehr vorliegende Gesetzentwurf in weiten Teilen extrem über die Vorgaben hinaus geht. Allein das Zulassungsverfahren mit der ausschließlichen Belastung der Hersteller und Händler wird vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen das Genick brechen. Damit schaffen SIE Arbeitslose und greifen unverhältnismäßig in den freien Markt ein.
Das größte Problem jedoch stellt das komplette Verbot des Versandhandels mit E-Dampfgeräten, Zubehör und Liquids dar. Das Laden-Händlernetz der E-Dampfgeräte-Händler in Österreich ist noch ausgesprochen weitmaschig, so dass es große Gebiete im Land geben wird, in denen es Konsumenten nicht mehr möglich sein wird, sich mit entsprechenden Produkten zu versorgen oder auf diese aufmerksam zu werden. Dass das Netz von Trafiken weitaus besser ausgebaut ist und diesen ebenfalls der Handel möglich ist, ändert nichts an der Tatsache, dass sich Dampfer und Interessierte nicht mehr versorgen können, denn in diesen Geschäften werden ausschließlich konforme Geräte der Tabakindustrie zu erwerben sein, die erfahrungsgemäß nicht dazu geeignet sind, das Tabakrauchen durch einen Wechsel hin zum Dampfen aufzugeben.
Das Dampfen – so zeigen es zahlreiche Studien der jüngeren Vergangenheit- ist die Chance für viele Tabakraucher, auf eine wesentlich(!) weniger schädliche Alternative des Genussmittelkonsums umzusteigen. Weshalb wird diese Möglichkeit durch SIE nun beseitigt? Sie zwingen dadurch unzählige Raucher, beim Tabakkonsum zu bleiben und nehmen damit die ganzen grausamen gesundheitlichen Folgen in Kauf. Sind Sie sich Ihrer Verantwortung eigentlich bewusst?
Dass das Dampfen eine tatsächliche Chance mit zahlreichen gesundheitlichen sowie sozialen Verbesserungen ist, ist nicht aus der Luft gegriffen. Viele Dampfer haben die Geschichte ihres Umstiegs vom Tabakrauchen in Worte gefasst. Sie können diese (sofern Sie sich überhaupt für die Belange der Ihnen anvertrauten Bürgerinnen und Bürger… Ihrer Wählerinnen und Wähler interessieren) auf unserer Projektseite ExRaucher.org unter http://exraucher.org/storys/ nachlesen.
Wir fordern Sie eindringlich auf, die Regelungen bezüglich des E-Dampfens im Gesetzentwurf deutlich zu verbessern und insbesondere das Versandhandelsverbot zurückzunehmen, sowie die finanziellen Lasten für Hersteller und Händler zu verringern bzw. anders zu verteilen. Setzen Sie sich doch zu diesem Zweck einmal mit dem ÖDC, dem österreichischen Konsumentenverband für das E-Dampfen http://oedc.at, in Verbindung, bevor Sie wieder ausschließlich auf die Ratschläge der Pharma- und Tabakindustrie, sowie einiger fanatisch verblendeter „Wissenschaftler“ oder „Pseudo-Wissenschaftler“ hören.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Dag B. Oestreich
Eigelstein 120
50668 Köln