Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

 

Mit Entsetzen habe ich erfahren, dass das ohnehin lasche Kastrationsgesetz - Katzen betreffend, 

noch einmal zum Schaden der Tiere aufgeweicht werden soll.

 

Jeder der seine Tiere zur Zucht anmeldet, wird von der Kastrationspflicht ausgenommen. 

Damit ist die Kastrationspflicht quasi aufgehoben, v.a. da auch mit Streunerkatzen gezüchtet werden kann. 

Vor allem Landwirte haben sich bisher geweigert ihre Tiere kastrieren zu lassen und offenbar haben sie es auch geschafft, 

auf die Gesetzgebung massiven Einfluss zu nehmen.

 

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum sich unsere Regierung auf derartige Überlegungen ernsthaft einlässt. 

Kann es wirklich sein, dass nur auf vermeintliche Belange der Bauernschaft gehört wird, 

anstatt Gesetze zu schaffen welche Elend verhindern helfen?

 

Warum wird bei derartigen Gesetzesnovellen nicht auf diejenigen gehört, welche täglich mit dem Elend der Tiere konfrontiert sind,

sich seit Jahren bemühen, die Flut der Jungkatzen einzudämmen, indem sie Tiere einfangen, kastrieren lassen?

 

Anstatt die Katzen und Kater kastrieren zu lassen, werden von den Landwirten abertausende Jungkatzen ertränkt, 

erschlagen oder einfach ihrem Schicksal überlassen.

 

Unzählige der Streunerkatzen sterben einen elendigen Tod, und Tausende sitzen in den Tierheimen und warten ein Leben lang vergeblich auf einen Platz.

 

Die geplante Novelle wird die Situation ganz fatal verschlimmern bzw. die Arbeit der Tierschutzorganisationen zunichte machen.

 

Ich ersuche Sie höflich, die geplante Novelle noch einmal im Sinne des Tierschutzes zu überarbeiten und die fundierten 

Anregungen der Tierschutzorganisationen zu berücksichtigen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Anna Lorber