Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kern,

 

mit großer Sorge und Entsetzen bin ich auf die neu geplante TSchG-Novelle gestoßen. Ich bitte Sie inständig, diesen Entwurf abzulehnen!

Anstatt den Zuchtparagraphen zu verschärfen, werden Missbrauch und Tierleid alle Türen geöffnet, da es künftig keine kontrollierte Vermehrung mehr geben wird, sondern es auch als Zucht gilt, wenn das männliche Tier unbekannt und die zur Zucht verwendeten Tiere Freigänger sind. Es ist davon auszugehen, dass dies zu einem immensen Anstieg inzuchtbedingter Fehlbildungen und Krankheiten führen wird. Krankheiten, die in weiterer Folge auch für den Menschen bedenklich werden können.

Auch ein Ansteigen der Streunerkatzenpopulation, überfüllte Tierheime sowie noch mehr ausgesetzte Tiere sind mit dieser Gesetzesänderung zu erwarten.

 

Die seit 1. April 2016 endlich verschärfte Kastrationspflicht von Katzen, auch derer in bäuerlicher Haltung, ist somit zu einem traurigen Witz verkommen.

Bitte machen Sie keinen Kniefall vor der Bauernlobby!!

 

Verschärfen Sie das Tierschutzgesetz in die richtige Richtung, sodass es die Bezeichnung Tierschutzgesetz auch wirklich verdient.

Strengere Strafen bei Missbrauch und Tierquälerei generell, strengere Zuchtauflagen und Maßnahmen in Bezug auf die Katzen-Kastrationspflicht!

 

Es gibt so viele engagierte, tierliebe Menschen, zu denen auch ich gehöre, die die letzten Jahre ehrenamtlich alle Kraft in die Versorgung von Streunerkatzen bzw. die Eindämmung der Streunerpopulation durch Kastrationsaktionen gesteckt haben. Bitte lassen Sie unsere Anstrengungen nicht umsonst gewesen sein!

 

Ich weiß, es gibt derzeit viele Herausforderungen für die Politik, aber lassen Sie bitte auch dem Tierschutz einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit zukommen.

Es gibt viele Menschen in Österreich, die Ihnen dafür dankbar sein werden.

 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung in dieser Angelegenheit.

 

Mit freundliche Grüßen,

 

Karin Steininger

Laternenring 3

4061 Pasching