Mag. Berta Angsüsser

Halmberggasse 16

5020 Salzburg

 

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

Vorweg möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich durch Ihre Aussagen zum Thema Wirtschaft schon fast wieder zur zukünftigen SPÖ-Wählerin geworden bin. Endlich einmal ein kluger Mann, der nicht die neoliberalen Glaubenssätze nachbetet!

Der Anlass meines Schreibens ist allerdings meine Sorge um die anstehende Veränderung der Zuchtbestimmungen für Katzen. Ich beschäftige mich seit langer Zeit mit dem Schutz dieser Tiere und kenne die Situation sehr gut. Eine Tierart, von der es bereits 5 bis 10 mal mehr Tiere gibt als verantwortungsvolle Tierhalter, kann man nur dadurch schützen, dass man die Vermehrung stoppt.  Schon lange war die Situation nicht so schlimm wie in diesem Jahr. Alle Tierheime und privaten Pflegestellen waren bzw. sind überfüllt.

In dieser unerträglichen Situation sollen jetzt auch noch die Zuchtbestimmungen so gelockert werden, dass jeder, der eine Freigängerkatze hat, mit Hilfe eines einfachen Anmeldeformulars „Katzenzüchter“ werden kann. Das heißt, die sinnvolle Vorschrift, dass Katzen kastriert werden müssen, soll ad absurdum geführt werden.

Sicher ist dieses Anliegen für Sie eine unbedeutende Sache, in der Sie der ÖVP überlassen, die Wünsche der Bauern zu erfüllen. Aber letztlich sollte man den Bauern auf eine ganz andere Weise helfen als mit diesem „Zuckerl“ auf einem Nebenschauplatz. Allerdings ist es für die Tausenden Katzen, die jedes Jahr zur Welt kommen, um ein elendes, qualvolles Leben und einen grauenhaften Tod zu erleiden, kein Nebenschauplatz. Es geht hier wirklich um sehr grundsätzlichen Tierschutz!

Da es sehr viele Menschen gibt, denen das Wohl der Tiere ein wichtiges Anliegen ist, (insbesondere der Haustiere, die auch ihrem Herzen nahe sind), glaube ich, dass ein Machtwort von Ihrer Seite Ihrem Stimmenanteil bei der nächsten Wahl durchaus zuträglich wäre. Tierschützer sind gut vernetzt und Hilfe in dieser Sache ist ihnen sehr wichtig.

Mit freundlichen Grüßen

Mag. Berta Angsüsser