104/A(E) XXVI. GP

Eingebracht am 28.02.2018
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Entschließungsantrag

 

der Abgeordneten Unterrainer

Kolleginnen und Kollegen

 

betreffend den österreichischen Tourismus und den Klimawandel

 

Seit Jahrzehnten beschäftigen sich unzählige ForscherInnen mit den, nicht zu verleugnenden Tatsachen, des Klimawandels und dessen globalen und regionalen Auswirkungen. Im Jahre 2012 wurde vom damaligen Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ein diesbezüglicher Bericht unter dem Titel „Klimawandel und Tourismus in Österreich 2030“ erarbeitet. 2012 war Österreich, wie auf der aktuellen Homepage des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus zurecht betont wird, zu diesem Zeitpunkt unter den ersten europäischen Staaten, die sich aktiv für Maßnahmen gegen den Klimawandel und für entsprechende Projekte im Tourismus einsetzten.

 

Das Engagement in diesem Bereich führte dazu, dass im Jahre 2015 ein neuer Forschungsbericht und 2016 entsprechend angepasste Strategien erarbeitete wurden, die noch unter der Regierung Kern-Kurz im August des Vorjahres im Ministerrat verabschiedet wurden. Seit Jänner dieses Jahres liegt der Bericht „Die österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel“ nun vor.

 

Was bedeutet dies nun für den österreichischen Tourismus, der sich fraglos mit extremen Herausforderungen konfrontiert sieht, um nur den Bereich des alpinen Tourismus kurz anzusprechen:

Die Naturfreunde Österreichs führen in ihrer Broschüre „Alpiner Tourismus im Wandel“ aus: „Je wärmer es werden wird, desto höher wird die Schneegrenze liegen; KlimaexpertInnen gehen von einem Anstieg in den nächsten zwanzig Jahren um 200 bis 250 m aus. Vom Klimawandel werden in Österreich vor allem die tiefer gelegenen Skigebiete in Niederösterreich, aber auch in Salzburg und Kärnten betroffen sein. In Österreich ist also eine Verschiebung der Touristenströme zu erwarten. Die Schweiz und Frankreich hingegen werden aufgrund ihrer großen Anzahl schneesicherer Skigebiete vermehrt Gäste anziehen.

Das bedeutet für die einzelnen Regionen, dass einige von ihnen erheblichen bis nicht meisterbaren Belastungen ausgesetzt sein werden, dass die meisten alpinen Schiregionen mit höheren finanziellen Herausforderungen zu rechnen haben werden, um das Schifahrvergnügen zu gewährleisten, und dass sich Österreich eventuell ganz auf eine Abwanderung der Gäste einstellen muss. Dies ist für jene Gebiete, die ihre wirtschaftliche Ausrichtung zentral mit dem alpinen Tourismus verknüpft haben, ein bedrohliches Szenarium.

 

Unzweifelhaft wird allseits die Notwendigkeit der strategischen Neuausrichtung des österreichischen Tourismus gesehen, was im neuen Klimabericht nachlesbar ist. Hier können wir unter dem Kapitel „Tourismus“ das Ziel lesen: „Sicherung Österreichs als attraktiver und nachhaltiger Tourismusstandort durch Nutzung klimawandelbedingter Potenziale und Forcierung umweltfreundlicher Anpassungsmaßnahmen.“ Dies ist ambitioniert und unterstützenswert.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachfolgenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus wird aufgefordert, dem Nationalrat so rasch wie möglich einen Bericht vorzulegen, der darstellt, welche Maßnahmen gesetzt werden, um die, im Bericht „Die österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel“ angesprochenen Überlegungen in konkrete und nachhaltige Projekte umzusetzen. Darüber hinaus soll auch ein Zeitplan, im Bericht vorgelegt werden, wann welche Gesetzesvorschläge in Begutachtung geschickt werden.

 

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Ausschuss für Tourismusausschuss