1069/J XXVI. GP

Eingelangt am 14.06.2018
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Anfrage

der Abgeordneten Ing. Markus Vogl und KollegInnen

an Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend Anteil von Bio-Lebensmitteln bei der Verpflegung an österreichischen Universitäten

In Österreich werden täglich rund 1,8 Millionen Essensportionen in der Gemeinschaftsverpflegung ausgegeben - in Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Betriebskantinen, Kasernen, Justizanstalten, etc. Der öffentlichen Hand kommt hier die hohe gesundheitspolitische Verantwortung zu. Neben der Vorbildwirkung, kann die Beschaffung von Lebensmitteln hier einen wichtigen Impuls an den österreichischen Lebensmittelmarkt senden.

Die Österreichische Mensen Betriebs GmbH (ÖMBG), die im 100% Eigentum des BMBWF steht betreibt über 50 Betriebe in ganz Österreich und gehört damit zu einem wesentlichen Player in der Gemeinschaftsverpflegung. Auf der Homepage www.mensen.at findet sich folgendes Leitbild: „Die Umwelt liegt uns am Herzen. Als einer der größten Gastronomie- Betriebe Österreichs übernehmen wir heute Verantwortung für morgen. Unser Bestreben ist es, alle Rohstoffe bei österreichischen Produzenten zu kaufen. Für den nachweislich regionalen Bezug unserer Zutaten und Rohstoffe wurden wir mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Wir sind das einzige Unternehmen der Branche, das für alle seine Standorte für die Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde. Ganz nebenbei bieten wir selbstverständlich auch Green Catering an. Deine Mensa übernimmt nachhaltig Verantwortung."

Laut einer Studie von Greenpeace, Bio Austria und der Initiative Mutter Erde würde eine Steigerung des Bio-Anteils auf 30 Prozent in einer Großküche ohne wesentliche Kostensteigerung möglich sein, sofern die Fleischportionen um 2 - 3 dag verkleinert werden und Gemüse und Obst nach der saisonalen Verfügbarkeit bei der Speiseplangestaltung Berücksichtigung finden. Neben den positiven gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen, könnte auch die heimische Bio-Landwirtschaft gestärkt werden.

Im Regierungsprogramm 2017-2022 heißt es:

„Unser Verständnis von Verantwortung für die Schöpfung reicht über die Gegenwart hinaus. Die Politik soll den Anforderungen und Bedürfnissen der nächsten Generation entsprechen. Der nachhaltige Umgang mit der Natur und eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung sind keine Gegensätze, sie bedingen einander."


Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Foschung folgende

ANFRAGE

1.       In welchem Ausmaß werden derzeit in den Betrieben der Österreichischen Mensen Betriebs mbH (ÖMBG) Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft angeboten oder in der Zubereitung der Speisen verwendet? Bitte um Auflistung der Einrichtungen und des jeweiligen Bioanteils.

2.       In welchen Warengruppen (Milchprodukte, Fleisch, Obst, Gemüse, Öle, Eier etc.) erfolgt der Einsatz biologischer Lebensmittel (Bitte um Angabe der Warengruppe und eines Prozentsatzes) und wie hoch ist der Anteil der jeweiligen Produkte?

3.       Gibt es weitere Kriterien, zum Beispiel bezüglich Tierwohl, die in der Beschaffung berücksichtigt werden?

4.       Wird der ÖMBG ein Mindest-Bio-Anteil vorgeschrieben bzw. haben Sie vor eine derartige Vorschrift in absehbarer Zeit einzuführen? Wenn nein, warum nicht?

5.       Welche Kriterien werden beim Bestbieterprinzip angewendet und wie werden dieses gewichtet?

6.       Werden bei der Beschaffung von Lebensmitteln bei der ÖMBG die Transportwege berücksichtigt?

7.       Mit welchem Volumen unterstützt Ihr Ministerium die ÖMBG bzw. einzelne Standorte? Bitte um Auflistung der Einrichtungen und des jeweiligen Förderbetrages.