2070/J XXVI. GP
Eingelangt
am 24.10.2018
Dieser Text
ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Max Unterrainer,
Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Brenner Basis Tunnel - Zulauf Ja oder Nein? - Wie geht es auf europäischer Ebene weiter?
Wie Medienberichten zu
entnehmen ist, wird in Bayern laut Ministerpräsident Markus Söder
(CSU) sehr laut darüber nachgedacht, den Bau der Zulaufstrecke zum Brenner
Basis Tunnel
auf Bayrischer Seite weiter zu verzögern. Abgesehen davon liegen
Forderungen nach einer Untertunnelung oder einer Trassenführung durch den
Berg vor - als Bedingung, dass seitens
der CSU eine Zulaufstrecke befürwortet werden kann. Es stellt sich damit
für Bayern grundsätzlich die Frage, ob das Projekt Brenner Basis
Tunnel zweckmäßig ist oder besser
gestoppt werden soll. Auch wird auf die Prüfung des Europäischen
Rechnungshofes
verwiesen, der 2019 das Projekt Brenner Basis Tunnel prüfen soll, da
für Ministerpräsident
Söder laut Medien eine Darlegung der Zweckmäßigkeit der
Zulaufstrecke seitens der Deutschen Bundesbahnen ausständig ist.
In Ihrer
Anfragebeantwortung vom 23. August 2018 wurde Ihrerseits betont, dass der
Baufortschritt des Brenner Basis Tunnel erklärtes Ziel bleibt, was auch
durch folgende
Aussage konkretisiert wird: „Entsprechend dem geltenden Bauzeitplan
für den BBT, zu
welchem sich die österreichische Bundesregierung bekennt, sind folgende
Eckpunkte für das
BBT-Projekt vorgesehen:
• Fortführung der Bauarbeiten zur Bauvorbereitung und vertieften Erkundung, die 2011 gestartet wurden sowie Errichtung der Hauptbaulose.
• Die Inbetriebnahme des BBT ist für 2027 geplant.“
Um dieses Ziel zu
erreichen, muss eine verlässliche Zusammenarbeit auf europäischer
Ebene funktionieren. Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten
an den
Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie folgende
Anfrage:
1.
Welche
Informationen liegen Ihnen als Bundesministerium für Verkehr, Innovation
und Technologie seitens des Bayrischen Ministerpräsidenten Markus
Söder (CSU) in Bezug auf die Baupläne der Zulaufstrecke vor?
2.
Haben
Sie als Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie bereits
Kontakt zu der zuständigen Staatsministerin für Wohnen, Bau und
Verkehr Ilse
Aigner und dem zuständigen Staatssekretär für Wohnen, Bau und
Verkehr Josef Zellmeier in Bayern aufgenommen?
a. Wenn ja, wie lauten die Pläne seitens dieses Staatsministeriums?
b. Wenn nein, wann werden Sie Kontakt aufnehmen?
3. Welche Informationen liegen dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bezüglich einer möglichen Untertunnelung, die der Bayrische Ministerpräsident Markus Söder vorgeschlagen hat vor?
4. Sind Sie bereits in Kontakt mit dem Italienischen Ministerpräsidenten bezüglich dem Baufortschritt des Brenner Basis Tunnels?
a. Wenn ja, welche Pläne haben die Italiener?
b. Wenn nein, wann werden Sie in Kontakt treten?
5. Welche aktuellen Informationen liegen Ihnen als Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bezüglich der Notwendigkeit der Zulaufstrecke in Italien/Trentino vor?
6.
Sind
Sie in Kenntnis darüber, dass auch in Italien der Bau des Brenner Basis
Tunnels
und den Zulaufstrecken bereits in Diskussion geraten ist?
a. Welche
Maßnahmen setzen Sie als Bundesminister für Verkehr, Innovation
und Technologie, um mit Italienischen Entscheidungsträgem den Bau des BBT
sowie die Zulaufstrecke in Italien/Trentino sicherzustellen?
7. Welche Ursachen werden
Ihnen seitens des Bayrischen Ministerpräsidenten Söder
genannt, warum der Brenner Basis Tunnel in Frage gestellt werden soll?
8. Welche Zahlen, Daten und Fakten als Entscheidungsgrundlage für den schleppenden Baufortschritt auf bayrischer Seite liegen Ihnen als Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie seitens der Bayrischen AmtskollegInnen vor?
9. Sind Sie als Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie in Kontakt mit Entscheidungsträgem der Deutschen Bundesbahn?
a.
Wenn
ja, wie lauten die Ihnen vorliegenden Pläne der DB bezüglich
Zulaufstrecke?
b. Wenn nein, wann treten Sie in Kontakt mit der DB?
10. Ist Ihnen die Studie des Münchner Planungsbüros „Vieregg-Rössler“ bekannt, die im Artikel der Tiroler Tageszeitung (Do, 18. Oktober 2018, online-Ausgabe) erwähnt wurde, demnach es zu einem möglichen Engpass auf der Bestandsstrecke kommen werde?
a. Wenn ja, liegt Ihnen die Studie im Detail vor?
b.
Wenn
ja, welche möglichen Konsequenzen hat die Studie auf die Pläne des
Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie bezüglich
Baufortschritt des BBT?
c. Wenn nein, warum nicht?
d. Wenn nein, wann wird Ihnen die Studie zur Kenntnis gebracht werden?
11. Hat das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie seit Beginn der jetzigen Legislaturperiode ebenfalls eine Studie zum BBT in Auftrag gegeben?
a. Wenn ja, wer wurde mit der Erstellung der Studie befasst?
b. Wenn ja, welche Parameter werden in der Studie hinterfragt werden?
c. Wenn ja, bis wann wird die Studie fertig gestellt werden?
d. Wenn nein, warum nicht?
e. Wenn nein, plant das BMVIT eine Studie zum BBT?
12. Welche Maßnahmen setzen Sie auf europäischer Ebene, um den Zeitplan zur Fertigstellung der Trasse bis 2040 einhalten zu können?