2299/J XXVI. GP

Eingelangt am 16.11.2018
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Bildung‚ Wissenschaft und Forschung

betreffend London Challenge

 

Bildungsminister Heinz Faßmann hat laut Medienberichten in ganz Österreich 501 Schulen identifiziert, denen mit einer Art Nachhilfeprojekt geholfen werden soll. Das Projekt für diese „Brennpunktschulen“ soll sich eng an das erfolgreiche Modell aus dem Vereinigten Königreich anlehnen. In London stand nach einem Organisationsentwicklungsprozess allerdings ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Beispielsweise wurden die Lehrer_innen auf den aktuellen pädagogischen Stand gebracht, um die Unterrichtsqualität zu verbessern. Dann wurde jeder Schule ein wissenschaftlicher Prozessbegleiter zugeteilt, der für jeden einzelnen Standort einen spezifischen Entwicklungsplan ausarbeitete. Schließlich wurden jeweils zwei Schulen zusammengebracht, die ähnliche Schülerpopulationen, aber ganz unterschiedliche Ergebnisse hatten. All das scheint in Österreich noch nicht in dieser ausgeprägten Form stattzufinden.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

1.    Aufgrund welcher Kriterien wurden besagte 501 Schulen als sogenannte "Brennpunktschulen" identifiziert?

a.    Um welche Schulen handelt es sich dabei? Bitte zumindest um Aufschlüsselung nach Schulart und Bundesland. 

b.    Wie viele davon sind im urbanen bzw. ländlichen Raum angesiedelt?

c.    Wie viele davon sind Privatschulen?

2.    Wie viele Schulen haben aufgrund dieser Erhebung/Kriterien sehr gut abgeschnitten? (Top 500)

a.    Um welche Schulen handelte es sich dabei? Bitte zumindest um Aufschlüsselung nach Schulart und Bundesland.

b.    Wie viele davon sind im urbanen bzw. ländlichen Raum angesiedelt?

c.    Wie viele davon sind Privatschulen?

3.    Welche konkreten Maßnahmen umfasst dieses Projekt?

4.    Ist auch geplant, Schulstandorte in Kooperationen zu vernetzen, um voneinander zu lernen?

5.    Wie werden Sie im Zusammenhang mit diesem Projekt für mehr Transparenz hinsichtlich der Leistungsergebnisse sorgen?

a.    Ist geplant, mittel- bis langfristig Leistungsergebnisse der Schulstandorte zu veröffentlichen?

6.    Wird es – wie beim Vorbild London –  im äußersten Fall auch zu Kündigung von Lehrer_innen und /oder Schulschließungen kommen?

a.    Wenn ja, unter welchen Umständen würde ein solcher Fall eintreten?

b.    Wenn nein, welche anderen/sonstigen Sanktionen sind angedacht?

c.    Sollten keinerlei Sanktionen angedacht sein: Wie erklären Sie, dass im Rahmen von schulschwänzen ein Strafrahmen (der angeblich präventiv wirken soll) vorgesehen ist, aber bei ungenügenden Leistungen im Rahmen der Schulentwicklung keinerlei Sanktionen vorgesehen sind?

7.    Welche PH sind in das Projekt eingebunden?

a.    Wie viele Mitarbeitern an den jeweiligen PH sind in dieses Projekt eingebunden?

8.    Wie viele sogenannte „Multiprofessionellen Teams“ gibt es?

a.    Wie viele und welche Schulentwicklungsberaterinnen bzw. Schulentwicklungsberater, Fachdidaktikerinnen bzw. Fachdidaktiker und Schulpsychologinnen bzw. Schulpsychologen sind an diesem Projekt bzw. den „Multiprofessionellen Teams“ beteiligt?

b.    Wie viele Erstbesuche an Schulen haben bereits durch diese „Multiprofessionellen Teams“ stattgefunden? Bitte um Aufschlüsselung nach Jahren und Bundesland.

c.    Haben auch bereits "Follow Up" Termine stattgefunden? 

                                     i.        Wenn ja, wie viele und wo?

                                    ii.        Wenn nein, warum nicht?

9.    Wie viele Mitarbeiter_innen sind insgesamt an diesem Projekt beteiligt?

10.  Aus welchen Personen besteht der wissenschaftliche Beirat des Projekts?

a.    Wer hat diese Personen aufgrund welcher Qualifikation ausgewählt?

b.    Welche Kosten entstehen durch diesen Beirat?

11. Wie hoch waren/sind die Gesamtkosten für dieses Projekt in den Jahren 2017-2022? Bitte um Aufschlüsselung nach Jahren und Kostenstellen.

a.    Wie hoch sind die Kosten nur für Personal?