2976/J XXVI. GP
Eingelangt am 27.02.2019
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Renate Gruber
Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus
betreffend plastikfreie Städte und Gemeinden
Die
EU-Kommission hat mit ihrer Plastikstrategie und dem Entwurf einer
Einwegplastik-Richtlinie konkrete Vorschläge gemacht, um die Plastikflut
einzudämmen. Diese Richtlinie enthält Zielvorgaben für die
Verbrauchsminderung;
die Mitgliedstaaten müssen dafür sorgen, dass weniger
Lebensmittelverpackungen
und Getränkebecher aus Kunststoff verwendet werden. Dies können sie
erreichen,
indem sie nationale Ziele für die Verbrauchsminderung festsetzen, die
Verfügbarkeit alternativer Produkte in den Geschäften verbessern oder
sicherstellen, dass Einwegkunststoffprodukte nicht kostenlos zur Verfügung
gestellt werden.
Vorgesehen
sind auch Maßnahmen zur Sensibilisierung: Die Mitgliedstaaten werden
dazu verpflichtet, die Verbraucher für die negativen Auswirkungen des
achtlosen Wegwerfens von Einwegkunststoffprodukten sowie für die
verfügbaren Wiederverwendungssysteme und die
Abfallbewirtschaftungsmöglichkeiten für alle
diese Produkte zu sensibilisieren.
Die in
der Einwegplastik-Richtlinie enthaltenen Vorschläge sind ein wichtiger
Schritt,
um die Plastikflut einzudämmen. Ganz wesentlich ist aber der Aspekt der
Vermeidung, um Plastikabfälle konsequent zu vermeiden sowie
Wegwerfprodukte
durch umwelt- und nutzerfreundlicher Mehrwegalternativen zu ersetzen.
Und hier kommt den
Gemeinden und Städten eine ganz wichtige Rolle im Kampf
gegen den zunehmenden Plastikmüll. Die niederösterreichische Gemeinde
St.
Valentin hat bereits im September 2018 eine Resolution beschlossen, um eine
„plastikfreie Gemeinde“ zu werden. Dabei wird der Fokus auf Mehrweg
statt Einweg
gelegt, auf Information und Bewusstseinsbildung der BürgerInnen gesetzt
und
versucht, ortsansässige Unternehmen zu einer aktiven Beteiligung am
Projekt zu
motivieren. Weitere Gemeinden in Niederösterreich wie zB Ternitz sind
diesem
Beispiel gefolgt oder arbeiten gerade an entsprechenden Initiativen.
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit
und Tourismus nachstehende
Anfrage
1. Gemeinden sind sehr
wichtige Stakeholder im Kampf gegen den Plastikmüll. Man
ist nah am Bürger und der Erfolg entsprechender Maßnahmen zur
Vermeidung der
Plastikflut ist schnell sichtbar. Die niederösterreichische Gemeinde St.
Valentin hat
bereits 09.2018 eine Resolution beschlossen, um eine „plastikfreie
Gemeinde“ zu
werden. Weitere Gemeinden sind diesem Beispiel gefolgt bzw. arbeiten gerade an
entsprechenden Initiativen.
Plant Ihr Ressort, diese bereits bestehenden Pilotprojekte
zum Anlass zu nehmen, eine bundesweite Initiative zur Unterstützung
plastikfreier
Städte und Gemeinden zu setzen?
2. Gab es dazu bereits Gespräche mit dem Städtebund bzw. Gemeindebund?
3. In welcher Form beabsichtigen Sie Städte und Gemeinden beim Umstieg auf eine „plastikfreie Gemeinde“ zu unterstützen?
4. In welcher Höhe sollen dafür Budgetmittel bereitgestellt werden?
5. Liegen Ihrem Ressort
Unterlagen über internationale Best-Practice-Beispiele
plastikfreier Kommunen vor?