1296/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 24.02.2021
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Jugend ohne Sport: Öffnungsschritte rasch setzen!

 

Vor der aktuellen Pandemie wurde Sport als selbstverständlicher Bestandteil des täglichen Lebens gesehen. Die positive Wirkung von Sport geht weit über die Steigerung körperlicher Gesundheit hinaus. Er dient manchen als Beruf, aber vielmehr stellt er für die breite Bevölkerung einen wichtigen Ausgleich für unser modernes - immer schneller werdendes - Leben dar. Sport ist Hobby, persönliches Lebensziel, sozialer Treffpunkt, integrativer Motor und vieles mehr - und all das fehlt gerade. Die Bewältigung dieser Pandemie kostet alle sehr viel Kraft. Wegen auftauchender neuer Mutationen und zahlreicher Fehler der Bundesregierung im Umgang mit der Krise - vom Dauerlockdown zu den Verzögerungen beim Impfen - ist eine vollständige Rückkehr zur Normalität leider noch nicht in Sicht. Die anhaltenden Restriktionen im Umgang mit anderen Menschen sind für viele immer weniger zu ertragen. Es braucht daher rasch Konzepte, wie schrittweise mehr Sport möglich sein kann.

Besonders hart von der Krise sind junge Menschen betroffen. Gerade bei vielen Jugendlichen füllt der Sport einen großen Teil ihres Tages - im professionellen Bereich, aber auch im Amateursport. Ohne diese Möglichkeiten fühlen sich immer mehr von ihnen allein - haben keine Möglichkeit in gewohnter Weise ihrem Hobby nachzugehen und ihre Freunde zu treffen. Diese pandemiebedingten Einschränkungen bei der Sportausübung belasten Jugendliche schwer. Die bestehenden Verbote haben nicht nur einen großen und negativen Effekt auf Nachwuchssport, der psychische Druck aufgrund des Lockdowns steigt und die zunehmende Isolation richtet schwere Schäden an. Zusätzlich stellt die Situation auch Eltern vor Probleme – Jugendliche müssen länger von Ihnen betreut werden, was die Vereinbarkeit mit dem Beruf weiter erschwert - und wiederum auch die Eltern psychisch belastet. Diese lange Unterbrechung im gewohnten Sportalltag zahlreicher Menschen hat auch dazu geführt, dass viele auch die Gewohnheit zu regelmäßiger Bewegung verloren haben. Die Begeisterung der Jugend für Sport hat negative Konsequenzen für die Nachwuchsarbeit, aber auch für die Gesundheit des Einzelnen und letztlich für das österreichische Gesundheitssystem. Die richtige Einstellung der heranwachsenden Generation zu regelmäßiger Bewegung ist auch deshalb besonders wichtig. 

Ein weiterer Aspekt ist auch die inkonsequente Haltung der Bundesregierung im Umgang mit dem Thema Sport im Freien, was Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung wesentlich beeinträchtigt. Während Schifahren und Eislaufen auch bei einem großen Menschenaufkommen erlaubt sind, können kleine Gruppen von Jugendlichen selbst bei all dem Testangebot und entsprechender Schutzvorschriften nicht mit ihren Teamkolleg_innen trainieren. Die Bundesregierung hat die rechtlichen Möglichkeiten die Rahmenbedingungen festzulegen, wie mit entsprechenden Sicherheitskonzepten eine schrittweise Öffnung von Sportmöglichkeiten - gerade für Kinder und Jugendliche - realisiert werden kann. 

 

Wir fordern daher:

·         Öffnungen für Sport im Freien und Nachwuchssport: In einem ersten Schritt sollte Sport im Freien und der Trainingsbetrieb im Nachwuchssport rasch ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen Pläne erstellt werden, welche sportlichen Aktivitäten mit welchem Pandemieverlauf möglich sind. Auch Hobbysportler_innen - von jung bis alt - verdienen eine Perspektive!

·         Festlegung der nötigen Sicherheitsmaßnahmen: Es liegt auf der Hand, dass jede Öffnung nur mit entsprechender Vorsicht sinnvoll ist. Durch Formulierung klarer Auflagen soll das gesundheitliche Risiko möglichst minimiert werden. Sicherheitskonzepte für die unterschiedlichen Öffnungsschritte sollen rasch mit Gesundheitsexpert_innen und Vereinen erarbeitet werden.

·         Mögliche Auflagen in einem Sicherheitskonzept für Sport im Freien und Nachwuchssport:

o   keine Kabinen,

o   keine Garderobe,

o   kein Kantinenbetrieb,

o   nur Trainingsbetrieb - keine Wettbewerbe bzw. Meisterschaften,

o   regelmäßige Testnachweise analog zu Schulen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG




Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, rasch Rahmenbedingungen festzulegen, um mit entsprechenden Sicherheitskonzepten eine schrittweise Öffnung von Sportmöglichkeiten - insbesondere für Kinder und Jugendliche - zu ermöglichen."


In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Sportausschuss vorgeschlagen.