1482/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 09.04.2021
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Zusätzliche Datentransparenz bei COVID-Testungen,- Impfungen,- und Spitalsaufenthalten

 

COVID-Testungen je Altersgruppe

Jeder, der die COVID-Diskussionen auf Twitter mitverfolgt, kennt die Wünsche der Wissenschaft bezüglich COVID-Daten. So fordert beispielsweise Prof. Erich Neuwirth seit Monaten regelmäßig, dass die Zahl der PCR-Testungen (positiv und negativ) je Altersgruppe in den COVID-Statistiken veröffentlicht wird (1). Konkret würde das eine zusätzliche Spalte im täglichen AGES-COVID-Datensatz in der Tabelle "CovidFaelle_Altersgruppe" bedeuten. Zusätzlich könnte man in dieser Tabelle auch die Zahl der Schnelltestungen darstellen.

PCR-Testungen, die auf positive Schnelltests zurückzuführen sind

In den Statistiken fehlen zudem Angaben zu PCR-Testungen, die auf positive Schnelltestungen zurückzuführen sind. Grundsätzlich ist das programmiertechnisch relativ leicht zu bewerkstelligen, da nur geprüft werden muss, ob einem positiven PCR-Test ein positiver registrierter Schnelltest vorangegangen ist. Gerade in Hinblick auf die Evaluierung der "COVID-Modellregion Vorarlberg", wo seit Mitte März die Eintrittstests forciert werden, ist diese Auswertung interessant.

COVID-Impfungen bei den COVID-Risikogruppen

Der COVID-Impfplan priorisiert vor allem Ältere und altersunabhängig COVID-Risikogruppen. Während die Altersgruppen bereits im Impfdashboard dargestellt werden, fehlen die entsprechenden Auswertungen je Risikogruppe nach wie vor. Deshalb soll das Impfdashboard mit Informationen zur Zahl der Personen mit einer Vorerkrankung gemäß COVID-Risikogruppen-Verordnung (2) ergänzt werden und wie viele Personen davon bereits geimpft wurden.

Transparenz bei COVID-Spitalsaufenthalten

Relativ wenig Transparenz gibt es außerdem bei den COVID-Spitalsaufenthalten. Die aktuellste Information stammt von der Corona-Kommission, die allerdings sehr allgemein gehaltet ist: "Im Prognosezeitraum der Kapazitätsvorschau wird der Impffortschritt innerhalb der Altersgruppe der 65-79-Jährigen, die für den Großteil des Spitalsbelags verantwortlich ist (rund 45% an allen ICU-Aufenthalten), derzeit als zu gering eingeschätzt, um einen maßgeblichen Einfluss auf die Hospitalisierungsrate zu haben." (3). Die COVID-Spitalsauswertung der GÖG ist zwar etwas detaillierter, allerdings veraltet (4). Hier müssen die Auswertungen der GÖG regelmäßig erfolgen, idealerweise die COVID-Spitals- und Intensivaufenthalte nach Bundesland und Altersgruppe. Die Daten liegen der GÖG in jedem Fall vor (5), aber die regelmäßige Offenlegung der Intensivauswertungen ist nach wie vor nicht umgesetzt.

 

Quellen:

(1) www.twitter.com/neuwirthe/status/1323007854568181763

(2) https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20011167

(3) https://corona-ampel.gv.at/corona-kommission/empfehlungen-der-corona-kommission/

(4) https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:f472e977-e1bf-415f-95e1-35a1b53e608d/Factsheet%20Coronavirus%20Hospitalisierungen_Update_v3.pdf

(5) https://datenplattform-covid.goeg.at/

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG




Der Nationalrat wolle beschließen:

"Der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wird aufgefordert, die COVID-Statistiken zu Testungen, Impfungen und Spitalsaufenthalten gemäß den Punkten der Antragsbegründung zu erweitern." 


 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss vorgeschlagen.