1871/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 22.09.2021
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Errichtung eines Büros für Zeitgenössisches

 

Die Regierung nimmt sich laut Regierungsprogramm die "Stärkung der österreichischen Kultur im Ausland" vor und will diesbezüglich aktiv werden. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es in Österreich ein eigenständiges Büro für Zeitgenössisches, das sich darum kümmert, die Wahrnehmung zeitgenössischer Kunst und Kultur aus Österreich im Rahmen des internationalen Kunstgeschehens zu steigern. Ziel ist es, dass unabhängige Expert_innen zum einen proaktiv danach suchen, wo österreichische Künstler_innen im Ausland (Biennalen & wichtige internationale Museumsinstitutionen) auftreten können und des Weiteren sollen sie die wichtigen Player der internationalen Kunstszene mit der heimischen vernetzen. Dafür braucht es ein unabhängiges, schlankes Büro mit 6 - 8 Mitarbeiter_innen, die rund um die Uhr dafür sorgen, dass das, was in der österreichischen zeitgenössischen Kunstszene passiert, auch bei den richtigen Leuten im Ausland ankommt. Wichtig ist, dass dieses Büro eine unabhängige Struktur, autonome Entscheidungsprozesse und einen eigenen Markenauftritt bekommt (ähnlich dem Office for Contemporary Art Norway). Es soll staatlich finanziert sein und klare Zuständigkeiten und Ansprechpartner_innen bekommen. Es muss klare Aufgaben und transparente Ziele geben, die dafür sorgen, dass die Präsenz zeitgenössischer Kunst und Kultur aus Österreich gesteigert wird.

Zu den konkreten Aufgaben gehört:

Dadurch soll nachvollziehbar und messbar erreicht werden, dass

Ziel soll es sein, dass dieses Büro die Mitverwaltung und -vergabe von vorhandenen Fördertöpfen für internationale Projekte bekommt, die momentan über viele verschiedene Stellen und Ministerien zerklüftet sind. Wenn sie Kompetenzen aus anderen Ministerien oder Stellen übernehmen, wird dem Büro natürlich auch das vorhandene Budget zugeteilt.

Dieses Büro ist als Pilotprojekt zu verstehen mit dem Ziel, dass wenn die gewünschten, eindeutig förderlichen Ergebnisse erreicht werden, man dieses auf weitere Kulturbereiche überträgt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesentwurf vorzulegen, welcher die Einrichtung eines Büros für Zeitgenössisches regelt. Dieses Büro soll aus Expert_innen bestehen, die proaktiv danach suchen, wo österreichische Künstler_innen im Ausland auftreten können und die die wichtigen Player der internationalen Kunstszene mit der heimischen vernetzen. Dieses Büro ist budgetär mit einer stabilen Grundabgeltung auszustatten.“

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Kulturausschuss vorgeschlagen.