2017/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 16.11.2021
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Maßnahmenpaket gegen den Arbeitskräftemangel

 

Österreich sieht sich mit einem massiven Fachkräftemangel konfrontiert, die Anzahl an offenen Stellen übersteigt im Juli 2021 die 100.000 Marke. Im Oktober 2021 stehen 269.514 arbeitslos gemeldeten Personen, 112.155 offenen Stellen gegenüber (1).  Die Dunkelziffer der offenen Stellen ist jedoch viel höher. Der ÖVP-Wirtschaftsbund hat computergestützt alle Stelleninserate in Österreich gezählt und kommt zu dem Ergebnis, dass mehr es mehr als doppelt so viele offene Stellen gebe, wie die AMS-Statistik ausweist. Laut Wirtschaftsbund weist das Arbeitsmarktservice (AMS) also mit 112.155 offenen Stellen per Ende Oktober nur einen Teil der tatsächlich offenen Stellen aus. Wenn man die relevanten Online-Jobportale mitzählt und um Duplikate bereinigt, würden sich laut Wirtschaftsbund rund 248.000 offene Stellen ergeben (2). Die Maßnahmen der Bundesregierung und die fehlenden Reform haben dazu geführt, dass sich der Fachkräftemangel hin zu einem Arbeitskräftemangel entwickelt hat.

Als Fachkräftemangel bezeichnet man den Mangelzustand einer Volkswirtschaft, in dem eine bedeutende Anzahl von Arbeitsplätzen für Arbeitnehmer mit bestimmten Qualifikationen nicht besetzt werden kann, weil auf dem Arbeitsmarkt keine entsprechend qualifizierten Fachkräfte zur Verfügung stehen. Von einem Arbeitskräftemangel kann gesprochen werden, wenn die Arbeitsnachfrage dauerhaft über dem Arbeitsangebot liegt, ohne nach Qualifikationen zu unterscheiden. Das bedeutet, dass Betriebe mehr Stellen zu besetzen haben, als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Die Auswirkungen des Fachkräftemangels sind immens und die betroffenen Betreibe sind mit Umsatzeinbußen konfrontiert und müssen auch als Folge des Fachkräftemangels häufig auch geringer qualifizierte Bewerber_Innen einstellen, wodurch die Möglichkeiten zur Innovation bzw. Entwicklung neuer Produkte eingeschränkt ist. Daher braucht es ein breit angelegtes Maßnahmenpaket, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken: 

 

 

Quellen: 

(1) https://www.dnet.at/amis/Datenbank/DB_Stellenmarkt.aspx

(2) https://www.diepresse.com/6056141/248000-offene-stellen-wirtschaftsbund-fordert-reform-des-arbeitslosengeldes

(3) https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/I/I_01102/index.shtml

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Arbeit, wird aufgefordert, dem Nationalrat ein Maßnahmenpakt gegen den Arbeitskräftemangel zuzuleiten. Folgende Punkte sollen dabei Berücksichtigung finden:

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für Arbeit und Soziales vorgeschlagen.