2121/A(E) XXVII. GP
Eingebracht
am 19.11.2021
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Original sind möglich.
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Maximilian Köllner, MA Genossinnen und Genossen
betreffend „Schwimmunterricht fördern - Schwimminfrastruktur ausbauen“
In Österreich können rund 160.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre nicht schwimmen- davon betroffen sind mehr als 130.000 Kinder im Alter bis neun Jahre. Dabei ist Schwimmen für Kinder besonders wichtig, ist es doch neben sportlicher Betätigung vor allem auch eine unvergleichbare Überlebenstechnik, ln Österreich sterben laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) jährlich zwischen 22 und 47 Personen an den Folgen eines Ertrinkungsunfalls. Bei tödlichen Kinderunfällen ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache.
Vor der Pandemie schwammen Schülerinnen und Schüler rund 6.200.000 Stunden pro Semester. Laut KFV entfielen durch die Pandemie 4.200.000 Stunden pro Halbjahr. Großteils nicht abgehalten wurde auch der Schwimmunterricht in Volksschulen, nicht zuletzt deshalb waren Kinder seit Pandemiebeginn weniger im Wasser als die Jahre zuvor. Dabei kommt vor allem dem Schwimmunterricht im Rahmen des Schulsportes eine große Bedeutung zu, da hier normalerweise sichergestellt wird, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, Zugang zu Schwimmkursen bekommen.
Laut einer aktuellen KFV-Umfrage war jedoch knapp ein Drittel der Kinder im Jahr 2020 überhaupt nie schwimmen, vor der Pandemie waren es im Jahr 2019 mit 14 Prozent in etwa halb so viele. Bei den Erwachsenen, die in den vergangenen zwölf Monaten gar nicht schwimmen waren, hat sich der Anteil mehr als verdoppelt - von 20 Prozent 2019 auf 44 Prozent in diesem Jahr.
Wie in vielen anderen Bereichen verstärkte die Pandemie auch beim Thema Schwimmen die bereits bestehenden Unterschiede in den Bevölkerungsgruppen. Sozial schwächer Gestellte hatten in den vergangenen Monaten die wenigsten Möglichkeiten, eine für sie sichere Schwimminfrastruktur zu nutzen. Darum ist es wichtig, in den nächsten Jahren massiv in den Ausbau dieser Schwimminfrastruktur - etwa in Form von Hallenbädern - zu investieren.
Aus diesem Grund stellen die unterzeichnenden Abgeordneten nachstehenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport, wird ersucht, in Abstimmung mit den Bundesländern und Gemeinden eine Strategie zu Erhalt und Ausbau von Schwimminfrastruktur, insbesondere in Form von Hallenbädern, zu entwickeln und gleichzeitig den Schulschwimmunterricht zu fördern und weiter auszubauen.“
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Sportausschuss vorgeschlagen