2207/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 20.01.2022
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

der Abgeordneten Fiona Fiedler,  Kolleginnen und Kollegen

betreffend Autismusscreening im Rahmen der Neugestaltung des Eltern-Kind-Passes

Im Juni 2021 wurde im Nationalrat einstimmig beschlossen, dass der Mutter-Kind-Pass zum Eltern-Kind-Pass bis zum 18. Lebensjahr weiterentwickelt werden soll (1). Derartig tiefgreifende Änderungen bieten sich auch an, um notwendige Reformen in der Neukonzeption zu berücksichtigen. Auf Basis der bisherigen Ausgestaltung wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit schon früher evaluiert, was sinnvolle Ergänzungen zum bisherigen Untersuchungsprogramm des Mutter-Kind-Passes wären.

Autismus und Entwicklungsstörungen sind schwierig zu erheben, Screeninguntersuchungen sind allerdings nicht für die breite Bevölkerung empfohlen. Zu oft kommt es zu Fehldiagnosen, wodurch falsch diagnostizierte Kinder die beschränkten Evaluierungs- und Behandlungsplätze für tatsächlich betroffene Kinder blockieren.

Auch wenn international keine breit angelegten Screenings empfohlen sind, empfehlen viele Fachgesellschaften, wie die DGKJP& DGPPN, SIGN und NICE Behandlungen für Kinder mit Risikofaktoren(2). In Österreich gibt es allerdings keinerlei Risikoerhebungen, Ärzt:innen wissen also nicht einmal, bei welchen Kindern besonderes Augenmerk auf Risikofaktoren gelegt werden sollte. In Folge dessen muss zur besseren Beobachtung von Kindern mit Risiko zumindest eine Erhebung der Risikofaktoren stattfinden.

(1) https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/A/A_01701/index.shtml

(2) https://eprints.aihta.at/1221/1/HTA-Projektbericht_Nr.123.pdf

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Der Bundesminister für Soziales, Pflege, Gesundheit und Konsumentenschutz wird aufgefordert, bei der Ausgestaltung des Eltern-Kind-Passes ein ordentliches Screening von Risikofaktoren für Autismus-Spektrum-Störungen vorzusehen."

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss vorgeschlagen.