2306/A(E) XXVII. GP
Eingebracht am 23.02.2022
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Entschließungsantrag
der Abgeordneten Eva-Maria Holzleitner, BSc, Rudolf Silvan, Philip Kucher,
und Genossinnen und Genossen
betreffend interdisziplinäre Forschung zu Long-Covid
Eine Infektion mit Covid-19 kann langwierige Folgen haben: Long-Covid.
„Long-Covid ist ein Überbegriff für gesundheitliche Langzeitfolgen, die nach einer akuten COVID- 19-Erkrankung vorhanden sein können. Dazu zählen alle Beschwerden, die mehr als vier Wochen nach der akuten Infektion nicht abklingen oder neu hinzukommen und sich nicht anders erklären lassen. Atembeschwerden sowie Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit (Fatigue) sind Beispiele für mögliche Anzeichen."[1] 40 Prozent der Menschen, die mit COVID-19 infiziert waren, weisen, laut einer Studie der Universitätsmedizin Mainz, Long-Covid-artige Symptome auch sechs Monate nach der Krankheit auf. Die Studie, die über 10.000 Menschen zwischen 25 und 88 Jahren untersucht hat, stellt auch fest, dass Frauen viel häufiger betroffen sind.[2] Eine Studie der Universität Innsbruck kam zu einem ähnlichen Ergebnis: Männer sind um 35-55% einem geringeren Risiko für Long-Covid ausgesetzt.[3]
Aktuell gibt es einzelne Studien von Kliniken und private Initiativen zum Thema Long-Covid - ein koordinierter, interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt fehlt jedoch, genauso wie ein expliziter Call von Forschungsgesellschaften. Außerdem braucht es dringend eine Verbesserung der Datenlage zu Long-Covid.
Dieser Forschungsschwerpunkt ist wichtig, um einerseits die Erkrankung bestmöglich zu kennen, um darauf vorbereitet zu sein beziehungsweise um den Betroffenen Perspektiven durch unmittelbare, korrekte Behandlung geben zu können.
Deshalb muss seitens des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung ein Fokus auf dieses neuartige Thema gelegt und entsprechend Fördermittel zur Verfügung gestellt werden.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert Mittel für einen eigenen Call für Projekte zur Erforschung von Long-Covid auszulegen, sowie die interdisziplinäre Forschung in dem Bereich zu forcieren und zu unterstützen. Darüber hinaus ist der Bundesminister gefordert, alle Rahmenbedingungen zu schaffen, um die wissenschaftliche Datenlage zu Long- Covid zu verbessern."
Informeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Wissenschaftsausschuss vorgeschlagen.
[1] https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/coronavirus-covid-19/long-covid (dl: 11.1.22)
[2] https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/corona-spaetfolgen-40-prozent-weisen-long-covid-symptome-auf-17693718.html (dl:11.1.22)
[3] https://science.orf.at/stories/3210425/ (dL: 11.1.22)