2312/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 24.02.2022
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Jörg Leichtfried, Petra Vorderwinkler,

Genossinnen und Genossen

 

betreffend Erneutes Aussetzen der mündlichen Matura

 

In den vergangenen beiden Jahren fand die mündliche Matura pandemiebedingt nur freiwillig statt. Für 2022 gibt es zwar ebenfalls kleine Erleichterungen – die Note der Abschlussklasse wird z.B. wieder in die Maturanote des jeweiligen Fachs einbezogen, Prüfungszeiten werden verlängert und der Stoff geringfügig eingegrenzt – die schriftliche wie auch mündliche Matura werden aber verpflichtend durchgeführt. Dagegen gibt es vehementen Protest der Schüler*innen. Die Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger von der Schülerunion dazu: „Die diesjährigen Abschlussklassen waren insgesamt am längsten im Distance Learning, weshalb die Abschlussklasse momentan auch nicht zum Wiederholen und Festigen, sondern zum Aufholen des Stoffes genutzt wird“, argumentiert sie. „Für mich stehen Planungssicherheit und Fairness für alle Abschlussklassen an oberster Stelle.“ Engagierte Schulsprecher*innen haben bereits Protestveranstaltungen, Demonstrationen und weitere Aktionen organisiert. Gefordert wird dabei neben einer freiwilligen mündlichen Matura auch generell mehr Beachtung für die Probleme von Jugendlichen.

 

Angesichts der Lage in den Schulen in den letzten Monaten, geprägt von Test-Chaos, Klassenschließungen und Quarantäne, scheint diese Forderung der Schüler*innen mehr als berechtigt. Kinder und Jugendliche sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie mit am stärksten betroffen. Die heurigen Maturant*innen waren seit der sechsten Klasse mit einem Dauerausnahmezustand konfrontiert, einhergehend mit einem auch nach zwei Jahren nicht besser gewordenen Missmanagement der Bundesregierung. Belastung, Frust und Unmut sind dementsprechend groß. Daher fehlt aktuell schlicht die Basis für einen normalen Maturabetrieb. Vor einer Rückkehr zur Normalität braucht es verstärkte Anstrengungen des Bildungsministers, die durch die Pandemie entstandenen Bildungs- und Lernrückstände aufzuholen.

 

Als Heinz Faßmann die mündliche Matura für letztes Jahr absagte, gab es 3000 Neuinfektionen pro Tag, jetzt sind es bis zu mehr als 10 Mal so viele. Damals meinte Faßmann, dass in einem Jahr wie diesem Dogmatik und Strenge nicht das richtige Rezept sei. Es stellt sich die Frage, worin der Unterschied zu den letzten Jahren besteht.

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

 

 

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert, aufgrund der pandemiebedingt nach wie vor schwierigen Situation an Schulen und der ohnehin großen Belastung der Schüler*innen, die mündliche Matura erneut nur freiwillig vorzusehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Unterrichtsausschuss