2342/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 24.02.2022
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

 

der Abgeordneten Eva-Maria Holzleitner, BSc, Rudolf Silvan, Philip Kucher, Genossinnen und Genossen

betreffend Long-Covid bei Frauen, Kindern und Jugendlichen ernstnehmen!

 

Eine Infektion mit Covid-19 kann langwierige Folgen haben: Long-Covid. Long-Covid ist ein Überbegriff für gesundheitliche Langzeitfolgen, die nach einer akuten Covid‑19‑Erkrankung vorhanden sein können. Dazu zählen alle Beschwerden, die mehr als vier Wochen nach der akuten Infektion nicht abklingen oder neu hinzukommen und sich nicht anders erklären lassen. Atembeschwerden sowie Erschöpfung (Fatigue) und verminderte Leistungsfähigkeit sind Beispiele für mögliche Anzeichen. 40 Prozent der Menschen, die mit Covid-19 infiziert waren, weisen, laut einer Studie der Universitätsmedizin Mainz, Long-Covid-artige Symptome - auch sechs Monate nach der Krankheit - auf. Die Studie, die über 10.000 Menschen zwischen 25 und 88 Jahren untersucht hat, stellt auch fest, dass Frauen viel häufiger betroffen sind.[1]  Eine Studie der Universität Innsbruck kam zu einem ähnlichen Ergebnis: Männer sind um 35 bis 55 Prozent einem geringeren Risiko für Long-Covid ausgesetzt.[2]

Auch Kinder und Jugendliche leiden vermehrt unter Long-Covid. Bei Kindern und Jugendlichen besteht die Gefahr vor Long-Covid im selben Ausmaß, auch wenn die Krankheit symptomlos vorübergegangen ist.[3] Das Ausmaß von Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen ist in der aktuellen Situation noch schwer abzuschätzen. Dennoch, die nach der Infektion eintretenden Symptome sind dramatisch: Schlafstörungen, Müdigkeit,  Konzentrationsprobleme, Leistungsreduktion usw. Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen tritt - unabhängig von ihrer Fitness - gleichermaßen auf, egal ob Leistungssportler*in, übergewichtig oder schlecht ernährt.[4] Es ist außerdem unerlässlich, die Impfquote mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln - insbesondere auch bei jungen Leuten - zu erhöhen.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt, sowie die Staatssekretärin für Jugend sowie der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz werden aufgefordert, umgehend zum Thema „Long‑Covid bei Frauen, Kindern und Jugendlichen“ gemeinsam mit Expert*innen und Betroffenen, zielgerichtete Strategien zur Rehabilitierung und Behandlung der Krankheit auszuarbeiten.

Es soll ein besonderer Forschungsschwerpunkt zum Thema sowie eine Informationskampagne für die Zielgruppen Frauen, Kinder und Jugendliche zu Long‑Covid gestartet und vom Bundeskanzleramt finanziert werden.“

 

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Gesundheitsausschuss



[1] https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/corona-spaetfolgen-40-prozent-weisen-long-covid-symptome-auf-17693718.html (dl:11.1.22)

[2] https://science.orf.at/stories/3210425/ (dL:11.1.22)

[3] https://kaernten.orf.at/stories/3137943/ (dl: 11.1.22)

[4] https://www.long-covid.at/long-covid-bei-kindern.html (dl:11.1.22)