2573/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 19.05.2022
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Eva-Maria Holzleitner, BSc,

und Genossinnen und Genossen

betreffend passende Schutzkleidung auch für Frauen

„Die Welt ist für Männer gemacht!“ schrieb Caroline Criado-Perez in ihrem Bestseller „Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert.“ kürzlich. Darin beschrieb sie auch, dass bei Polizei und anderen Sicherheitsorganen in vielen Ländern Schutzausrüstung auf Männerkörper angepasst und für Mitarbeiter*innen bestellt wurde - unabhängig davon, ob es sich um einen Soldaten oder eine Soldatin handelte. Anatomische Unterschiede sind aber insbesondere im Sicherheitsbereich von zentraler Bedeutung.[1]

„Diese Unisex-Herangehensweise an die Sicherheitsausrüstung kann zu „großen Problemen“ führen[...]. Größenunterschiede bei Brustkörben, Hüften und Oberschenkeln können etwa den Sitz von Sicherheitsgurten beeinflussen. Staub-, Gas- und Augenmasken, die sich den US- amerikanischen Mann zum Standard machen, passen den meisten Frauen[...] nicht.“[2] Selbiges kann auch auf Europa gleichermaßen umgemünzt werden.

Die passende Schutzausrüstung kann lebensrettend sein, es geht dabei nicht um Komfort! Schlecht sitzende Sicherheitsausrüstung beeinträchtigt nicht nur die Arbeit der Frauen, sondern ist ein Risiko. So sind aber Soldatinnen in Österreich nach wie vor mit Schutzwesten und Atemmasken ausgestattet, die für kleine Männer hergestellt und produziert worden sind. Frauenkörper entsprechen jedoch nicht denen von kleinen Männern - anatomische Unterschiede sind zu berücksichtigen!

Eine nicht gut sitzende Weste kann bei Bewegungen verrutschen, wie sie im Dienst alltäglich Vorkommen, Körperstellen freilegen, die bei Angriffen mit Schüssen oder Stichen gefährlich sein können.

Deshalb ist es lebensnotwendig ihnen die entsprechende, passende Schutzausrüstung für den Dienst zu beschaffen, um auch Soldatinnen und Mitarbeiterinnen des Bundesministeriums für Landesverteidigung den bestmöglichen Schutz zu garantieren.

Insbesondere das Bundesheer sucht immer wieder verstärkt nach weiblichen Mitarbeiter*innen - wer mehr Frauen motivieren möchte muss ihnen auch passende Schutzkleidung zur Verfügung stellen.

Die Unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Landesverteidigung wird aufgefordert, passende Schutzkleidung für Soldatinnen und alle Mitarbeiterinnen, des BMLV, die mit Ausrüstung ausgestattet werden, zu beschaffen! “

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Landesverteidigungsausschuss vorgeschlagen.



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[1]Quelle: https://vvww.derstandard.at/story/2000043143416/frauen-zum-bundesheer-bis-heute-gilt-das-leutnant-gust.l-prinzip
https: www.derstandard.at/story/2000050091030/frauen-beim-militaer-neue-strategien-statt-alter-methoden (dl: 19.4.2022)

[2] Quelle: Caroline Criado-Perez (2020): Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert, btb
Verlag. München.