2848/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 12.10.2022
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Fiona Fiedler, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Sprachliche Anpassung der Ihr Ressort betreffenden Gesetze


Die Sapir-Whorf-Hypothese (1) ist eine Annahme aus der Sprachwissenschaft, der zufolge die Sprache das Denken beeinflusst. Basierend auf dieser These ist es dringend notwendig, die sprachlichen Ausführungen der Ihr Ressort betreffenden Gesetze hinsichtlich diskriminierender und zeitlich nicht mehr tragbaren Bezeichnungen zu überarbeiten. 

Exemplarisch dazu die Formulierungen im Reichssanitätsgesetz aus dem Jahre 1870 (2):

Wörter wie Findlinge, Irre oder Kretins sind absolut nicht mehr zeitgemäß und sollen daher gegen gesellschaftlich gängige Bezeichnungen wie Menschen mit psychischen Behinderungen etc. ausgetauscht werden. 

  1. https://lexikon.stangl.eu/2056/sapir-whorf-hypothese
  2. https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010157

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, wird aufgefordert, sämtliche in seiner Verantwortung liegenden Gesetze hinsichtlich sprachlich nicht mehr tauglichen Begriffen zu überarbeiten und diese zu ändern. Wörter wie Findling, Irre, Kretins, (geistig) Behinderte, etc. sind zu entfernen und adäquat zu ersetzen." 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für Arbeit und Soziales vorgeschlagen.