3081/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 15.12.2022
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Erwin Angerer, Peter Schmiedlechner

und weiterer Abgeordneter

betreffend Schutz der Almwirtschaft vor dem Wolf

 

 

Das „Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs“ belegt in den konsolidierten Rissstatistiken aus den Bundesländern die blutigen Zahlen des Almsommers 2022:[1]

 

 

Kärn­ten

Beute­greifer

Nutz­tier­art

getötet

verletzt

vermisst, versprengt

Be­­arbeit­­ungs­­stand:

Wolf

Schaf, Ziege

291

8

125

07.11.2022

Wolf

Rind

7

1

Bär

Schaf

10

2

Bär

Rind

1

Gesamt:

309

9

127

Bär

Bienenstöcke

1

 

 

 

 

 

 

 

Niederösterreich

Beute­greifer

Nutz­tier­art

getötet

verletzt

vermisst, versprengt

Be­arbeit­ungs­stand:

Wolf

Schaf

14

08.11.2022

Gesamt:

14

 

 

 

 

 

 

 


 

Salzburg

Beute­greifer

Nutz­tier­art

getötet

verletzt

vermisst, versprengt

Be­arbeit­ungs­stand:

Wolf

Ziege

1

3

07.11.2022

Wolf

Schaf

3

7

Wolf

Kalb

1

Gesamt:

5

10

 

 

 

 

 

 

 

Steier­­mark

Beute­greifer

Nutz­tier­art

getötet

verletzt

vermisst, versprengt

Be­arbeit­ungs­stand:

Wolf

Schaf

2

07.11.2022

Gesamt:

2

 

Tirol

Beute­­greifer

Nutz­tier­art

getötet

verletzt

vermisst, versprengt

Be­arbeit­ungs­stand:

Gold­schakal

Dammwild

4

11.11.2022

Gold­schakal

Schaf

6

3

Gold­schakal

Ziege

1

1

Wolf

Schaf

403

57

201

Wolf

Ziege

3

2

Wolf

Rind

1

Bär

Schaf

31

4

Gesamt:

449

58

210

 

 

 

 

 

 

 

Vor­arl­berg

Beute­greifer

Nutz­tier­art

getötet

verletzt

vermisst, versprengt

Be­arbeit­ungs­stand:

Wolf

Schaf

5

3

2

14.11.2022

Gesamt:

5

3

2

 

Während in Österreich das Tierleid neue Rekorde erreicht und die Bundesregierung tatenlos zusieht, wurde im EU-Parlament ein Gemeinsamer Entschließungsantrag zum Schutz der Viehwirtschaft und der Großraubtiere in Europa beschlossen.[2] Ein mehrheitlich mit Stimmen der Fraktionen ID, EPP, RENEW und ECR beschlossener Abänderungsantrag fordert die EU-Kommission auf, den derzeitigen strengen Schutzstatus des Wolfes zu überdenken. Konkret wird die vom Ständigen Ausschuss der Berner Konvention beabsichtigte Herabstufung des Wolfes von Anhang II auf Anhang III nun auch mehrheitlich vom EU-Parlament begrüßt.[3]  

 

Damit einhergehend ist nun auch die FFH-Richtlinie insofern zu ändern, dass der Schutzstatus des Wolfes von Anhang IV in Anhang V verschoben wird. Ein entsprechender Änderungsantrag wurde anlässlich der Abstimmung über die Resolution von den Abgeordneten von FPÖ und ÖVP unterstützt, während jene von SPÖ, Grüne und NEOS die nachstehende Formulierung ablehnten:

 

begrüßt, dass ein Änderungsvorschlag zur Herabstufung des Wolfes (Canis lupus) von Anhang II in Anhang III des Übereinkommens in die Tagesordnung der 42. Tagung des Ständigen Ausschusses des Berner Übereinkommens aufgenommen wurde; betont, dass der Erhaltungszustand des Wolfs auf gesamteuropäischer Ebene eine Herabstufung des Schutzstatus und folglich die Annahme der vorgeschlagenen Änderung rechtfertigt;[4]

 

Willensbekundungen und Lippenbekenntnissen seitens der ÖVP-Abgeordneten in Brüssel werden zum Schutz der traditionellen österreichischen Almwirtschaft und der im Einzugsgebiet des Wolfes lebenden Menschen jedoch nicht genügen. Vielmehr gilt es, die Mehrheitsverhältnisse in Österreich zu nutzen, um der Bundesregierung ein klares Mandat für die Anpassung der FFH-Richtlinie zu geben.

 

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten daher nachstehenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird dringend aufgefordert, alle notwendige Maßnahmen für ein aktives Wolfsmanagement in Österreich zu treffen, sowie sich auf EU-Ebene für die Entnahme von Problemwölfen durch Änderung des Schutzstatus gem. FFH-Richtlinie einzusetzen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird ersucht, diesen Antrag dem Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft zuzuweisen.



[1] https://baer-wolf-luchs.at/monitoring/risszahlen 

[2] https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/RC-9-2022-0503_DE.html

[3] Vgl. https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20221124_OTS0174/fpoe-haider-zu-wolfs-resolution-eu-parlament-stimmt-fuer-schutz-von-nutztieren

[4] AM 9/17