3228/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 01.03.2023
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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek,

Genossinnen und Genossen

betreffend bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Vertrauensstelle vera*

Auf Initiative der SPÖ wurde 2021 die Einrichtung einer Vertrauensstelle gegen Machtmissbrauch in Kunst, Kultur und Sport (vera*) im Nationalrat beschlossen, um Opfern von Belästigungen und Gewalt eine Anlaufstelle zu bieten. Erste Vorarbeiten dazu starteten Ende 2021, im September 2022 konnte die Vertrauensstelle ihre Arbeit aufnehmen. Vera* soll Betroffenen in Kunst, Kultur und Sport psychologische und juristische Unterstützung und Beratung zu Handlungsmöglichkeiten bieten. Sie ist unabhängig und soll neben der Beratungstätigkeit auch mit Workshops und bewusstseinsbildenden und strukturellen Maßnahmen zur Beseitigung von Missständen in diesen hochsensiblen Bereichen beitragen. Getragen wird die Stelle von zwei unabhängigen Vereinen, dem Verein „Vertrauensstelle“ für den Bereich Kunst und Kultur und „100% Sport“ für den Sportsektor.

Die Vertrauensstelle ist eine zentrale Anlaufstelle für Personen, die von Machtmissbrauch in der Kunst- und Kulturbranche sowie im Sportbereich betroffen sind. Sie soll für Personen und Institutionen Angebote bieten und Schnittstelle zu bestehenden Stellen, der Politik sowie der Verwaltung, sein. An die Vertrauensstelle wenden können sich Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen oder sonstige Personen, die von Machtmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst und Kultur unmittelbar oder mittelbar betroffen sind oder Personen, die in Kunst und Kultur Zeug*innen von Machtmissbrauch, Belästigung oder Gewalt waren. Die Beratungsleistungen sind kostenlos.

Bis heute haben sich zahlreiche Betroffene an vera* gewendet und die Vertrauensstelle hat sich somit in der Praxis bewährt. Sie hat dazu beigetragen, das Thema Belästigung und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport stärker in den Fokus zu rücken und Betroffene zu unterstützen. Allerdings zeigt sich, dass die finanziellen und personellen Ressourcen aktuell nicht ausreichen. Die telefonischen Erreichbarkeiten sind eingeschränkt und aktuell werden alle Ressourcen für die Fallbearbeitung benötigt, Beratungstätigkeit für Institutionen, Präventivarbeit und bewusstseinsbildende Maßnahmen bleiben auf der Strecke. Daher ist es wichtig, dass die Vertrauensstelle ausgebaut wird, um noch mehr Betroffenen helfen zu können und auch in Bereichen wie der Prävention tätig werden zu können. Das kann auch einen Beitrag dazu leisten, dass das Vertrauen in die Integrität der Kunst-, Kultur- und Sportbranche wiederhergestellt wird. Die Politik muss ihren Beitrag für eine sichere und respektvolle Arbeitsumgebung leisten und jede Form von Belästigung und Gewalt bekämpfen.

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten folgenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport werden aufgefordert, die finanzielle und personelle Ausstattung der Vertrauensstelle vera* zu verbessern, um die wichtige Arbeit der Vertrauensstelle gegen jede Form von Belästigung und Gewalt besser zu unterstützen und zu ermöglichen, dass der Tätigkeitsbereich auf Prävention, Bewusstseinsarbeit und Beratung von Institutionen ausgeweitet werden kann.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Kulturausschuss vorgeschlagen.