3490/A(E) XXVII. GP
Eingebracht am 05.07.2023
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Entschliessungsantrag
der
Abgeordneten Eva-Maria Himmelbauer, BSc, Mag. Sibylle Hamann,
Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA, Süleyman Zorba
Kolleginnen und Kollegen
betreffend Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in der Schule.
Die Schulen 2023 sind mit jenen 2019 nicht mehr vergleichbar. Die zunehmende und flächendeckende Nutzung digitaler Medien hat zu einer Weiterentwicklung des gesamten Schulsystems geführt.
Im Zuge des von der Bundesregierung, federführend durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung initiierten „8-Punkte-Planes zur Digitalisierung der Schulen“ wurden etwa alle Bundeschulen ans ultraschnelle Glasfasernetz gebracht und WLAN an all diesen Standorten ausgebaut. Mit der Geräteinitiative „Digitales Lernen“ wurden bereits mehr als 270.000 digitale Endgeräte an Schüler/innen der Sekundarstufe 1 sowie deren Lehrer/innen ausgeliefert. Die Maßnahmen „Gütesiegel LernApps“, das Lernmaterialienportal „Eduthek“ oder das Unterrichtsfilmportal „eduTube“ haben neben der zunehmenden Digitalisierung von Schulbüchern auch das Lernen durch „Digitalisierung“ weiter vorangetrieben.
Das neue Pflichtfach „Digitale Grundbildung“ sowie das übergreifende Thema „Informatische und digitale Kompetenzen“ in einzelnen Lehrplänen haben die Digitalisierung auch inhaltlich verbindlich im Unterricht zum Thema gemacht. Mit der Pilotierung des digitalen Schüler/innen-Ausweis, der „edu.digicard“ wurde nun auch eine Weiterentwicklung von der digitalen zur smarten Schule gestartet, die konsequent fortgesetzt wird.
Spätestens seit der Veröffentlichung der nutzer/innenfreundlichen Schnittstelle ChatGPT zum KI-Sprachmodell GPT3 im November 2022 sind Potenziale und Gefahren von Künstlicher Intelligenz (KI), aber auch der Einfluss von KI auf unser Leben und vor allem die Bildung Gegenstand intensiver öffentlicher Diskussionen. Aktuelle, breit diskutierte Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz sind nur Schritte in einer kontinuierlichen Entwicklung. Wohin die Entwicklung geht und wo Grenzen sind, ist nicht immer leicht zu benennen, die dadurch einhergehende Weiterentwicklung des Bildungswesens steht jedoch außer Zweifel.
Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Der zuständige Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird ersucht sicherzustellen, dass
- bis Jahresende öffentliche Expertengespräche mit relevanten Fachleuten aus Theorie und Praxis zum Thema „Chancen und Risiken“ von KI in der Schule organisiert werden,
- auf Basis der bereits bestehenden Maßnahmen eine KI-Strategie für den Bildungsbereich entwickelt wird, um Potentiale von KI – wie Personalisierung von Lernen – nützen und Risiken minimieren zu können,
- der bestehende „8-Punkte-Plan“ um eine KI-Strategie erweitert wird,
- das Thema in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pädagoginnen und Pädagogen flächendeckend verankert wird,
- die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien zum Thema „Digitalisierung und KI“ ausgebaut wird und diese in der Eduthek abrufbar sind sowie vermehrt Open Source-Software in Schulen gezielt eingesetzt und der Umgang damit vermittelt wird und
- überprüft wird, wie Prüfungen, Leistungsbeurteilungen und insbesondere abschließende Arbeiten wie die vorwissenschaftliche Arbeit oder die Diplomarbeit weiterentwickelt bzw. begleitet werden sollen, um die Eigenleistung der Schülerinnen und Schüler zu fördern und auch sichtbar zu machen.“
Zuweisungsvorschlag: Unterrichtsausschuss