3580/A(E) XXVII. GP
Eingebracht am 20.09.2023
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen
betreffend System-Wirrwarr in der Schulbürokratie überwinden, digitale Wende beschleunigen
Ineffiziente Verwaltungsabläufe, überzogene Dokumentationspflichten und andere bürokratische Belastungen zählen zu den größten Ärgernissen im Schulwesen. In einer repräsentativen Umfrage von Peter Hajek Public Opinion Strategies unter 700 Lehrkräften gaben 90% der Befragten an, dass sie im Arbeitsalltag Tätigkeiten ausüben, die viel Zeit in Anspruch nehmen und wenig Nutzen haben. Auf die Frage, welche Tätigkeiten das sind, geben 57% der Befragten "Administration und Bürokratie" an, weitere 19% nennen "Dokumentation und Protokolle", also ebenfalls bürokratische Tätigkeiten. Diese Zeit geht zulasten der individuellen Zuwendung zu Schüler:innen und der Vorbereitung guten Unterrichts.
Ein zentraler Aspekt dieses Problems ist, dass die Digitalisierung der Schulverwaltung bis dato in einer Weise erfolgt ist, die oft mehr zusätzlichen Zeitaufwand mit sich bringt als sie Aufwand einspart. Während die Digitalisierung in anderen Bereichen der Arbeitswelt bereits große Produktivitätszuwächse bewirkt hat, ist dies in der Schulverwaltung bisher nicht gelungen. Dies hat mehrere Gründe:
Die Vielfalt an eingesetzter Software ist für Außenstehende schwer zu überblicken, umfasst aber offenbar jeweils eigene Programme für die Schülerverwaltung, Schulverwaltung, Personalverwaltung, Stundenplanerstellung, Schulbuchbestellung, Lernmanagementsysteme und einiges mehr.
Dieses digitale Arbeitsumfeld der Schulleiter:innen und Lehrer:innen effizienter und effektiver zu gestalten, wäre eine zentrale Managementaufgabe des BMBWF und der Bildungsdirektionen. Die bisher verfolgten Ansätzen haben offenbar nicht zum Erfolg geführt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert dafür Sorge zu tragen, dass die zahlreichen Softwareprogramme, mit denen Schulen unterschiedliche Verwaltungstätigkeiten abwickeln, konsolidiert und vereinfacht werden. Dabei soll vorrangig das Ziel verfolgt werden, Lösungen zu entwickeln, die in unterschiedlichsten Schulen praxistauglich und zeiteffizient einsetzbar sind. Zu diesem Zweck soll ein Praxis-Beirat eingerichtet werden, der aus Schulleitungen und Lehrkräften besteht, die jährlich neu ausgewählt werden. Die Funktion als Personalvertreter:in ist dafür nicht ausschlaggebend."
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss vorgeschlagen.