3628/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 20.09.2023
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Entschließungsantrag

 

der Abgeordneten Melanie Erasim,

Genossinnen und Genossen

 

betreffend Individualisierung und Tourismus

 

Der Trend zur mehr Privatheit und individualisierten Angeboten wird in den nächsten Jahren die Tourismus- und Freizeitwirtschaft nachhaltig verändern. Bereits heute sehen wir die Veränderungen im Buchungsverhalten. Das deutsche „Zukunftsinstitut“ verweist darauf, dass zum Beispiel „Airbnb, 2008 gegründet wurde, welches inzwischen rund zwei Mio. Inserate listet und […] Unterkünfte in jeder Preisklasse vermittelt. Couchsurfing, 2004 als kleines Projekt von Studenten in Island gestartet, ist inzwischen zum globalen Gastfreundschaftsnetzwerk mit rund 12 Millionen Mitgliedern in über 200.000 Städten angewachsen.“[1] Der Trend „Wohnen anstelle von Übernächtigen“[2] wird auch durch die zunehmende Anzahl von Apartmenthotels, aber auch den Zweitwohnungen, die der Freizeit- und Erholungsphase dienen, dokumentiert.

Durch die Vermietungsplattformen, insbesondere jener von Airbnb wird die Wohnungsverknappung - nicht nur im städtischen, sondern auch im ländlichen Bereich - verschärft. Mit Wohnungsknappheit gehen steigende Mieten Hand in Hand.

Es ist davon auszugehen, dass jene Übernachtungs- und Reisevarianten, die traditionell eher im finanziell niedrigeren Sektor angesiedelt waren, eine Neudefinierung erfahren.

Dies wird eine positive Herausforderung für die Hotel- und Tourismusbetriebe werden, die jedoch gleichzeitig mit begleitenden Anpassungsmaßnahmen, Beratungen und Hilfestellung für die Betriebe verbunden sein muss.

 

 

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

 

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft und die ihm beigegebene Staatssekretärin werden aufgefordert, dem Nationalrat so rasch wie möglich, eine Studie über die Auswirkungen und Herausforderungen, die sich durch die Individualisierung des Tourismus für die heimische Tourismus- und Freizeitwirtschaft ergeben, vorzulegen.

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Tourismusausschuss vorgeschlagen.



[1] https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/slow-business/slow-travel/. (pt. 08.08.2023).

[2] Vgl. Ibid.