3631/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 18.10.2023
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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Philip Kucher, Eva-Maria Holzleitner, BSc, Rudolf Silvan,

Genossinnen und Genossen

betreffend rasches Handeln für Patient:innen mit Long Covid und ME/CFS

Eine Infektion mit Covid-19 kann langwierige Folgen haben: Long-Covid. Long-Covid ist ein Überbegriff für gesundheitliche Langzeitfolgen, die nach einer akuten Covid‑19‑Erkrankung vorhanden sein können. Dazu zählen alle Beschwerden, die mehr als vier Wochen nach der akuten Infektion nicht abklingen oder neu hinzukommen und sich nicht anders erklären lassen. Atembeschwerden sowie Erschöpfung (Fatigue) und verminderte Leistungsfähigkeit sind Beispiele für mögliche Anzeichen. 40 Prozent der Menschen, die mit Covid-19 infiziert waren, weisen, laut einer Studie der Universitätsmedizin Mainz, Long-Covid-artige Symptome - auch sechs Monate nach der Krankheit - auf.

Viele dieser Betroffenen leiden jedoch nicht nur an den verursachten Beschwerden, sondern auch am Versagen unseres Gesundheitssystems in diesem Bereich. Viele Hausärzt:innen sind mit den Diagnosen überfordert, Spezialambulanzen gibt es zu wenige und auf Facharzttermine warten die Betroffenen viel zu lange.

Die Bundesregierung hat mit dem Ende der Pandemie auch das Thema Long-Covid für beendet erklärt und überlässt die Betroffenen ihrem Schicksal.

Ähnlich ergeht es Betroffenen von ME/CFS. Erst kürzlich wurde die private Stiftung ME&WE der Familie Ströck eröffnet, die sich intensiv mit der Behandlung und Erforschung von ME/CFS beschäftigt, weil die öffentliche Hand ihren Aufgaben nicht entsprechend nachkommt. Es gab dazu bereits mehrere überfraktionelle Initiativen im Parlament, die die Not der Betroffenen anerkannt und mehr Unterstützung gefordert haben. Nun müssen dringend Taten folgen, die beschlossenen Anträge dürfen keine Lippenbekenntnisse bleiben.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachfolgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wird aufgefordert, den Betroffenen von ME/CFS und Long-Covid verstärkte Hilfestellungen zukommen zu lassen und insbesondere erforderliche Forschungsgelder bereitzustellen, um interdisziplinäre Forschungs- und Ambulanzzentren aufbauen zu können, um Betroffenen besser zu helfen und Ärzt*innen und Forschungspersonal zu unterstützen!“

Zuweisungsvorschlag: Gesundheitsausschuss