3646/A(E) XXVII. GP
Eingebracht am 19.10.2023
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen
betreffend Vertrauensstelle vera* im Westen einrichten
Ende November 2021 wurden erste Umsetzungsschritte für die Vertrauensstelle gegen Belästigung und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport – genannt vera* – gesetzt. Dies war längst überfällig, denn nicht erst seit #metoo sind Machtmissbrauch, sexuelle Belästigung, Nötigung und Vergewaltigung leider Teil der Kultur- und Sportszene in diesem Lande. Die Vertrauensstelle wird von zwei unabhängigen Vereinen aus den Kompetenzbereichen Kunst und Kultur sowie Sport betrieben. Gemeinsames Ziel ist, dass Künstler:innen, Kulturarbeiter:innen und Sportler:innen ihre Fähigkeiten gewaltfrei und sicher ausleben und entwickeln können. vera* unterstützt dabei Betroffene bei Belästigungs- und Gewalterfahrung, zeigt ihnen Handlungsmöglichkeiten auf und begleitet sie bei den nächsten Schritten.
Diese sinnvolle Einrichtung darf aber nicht nur auf den Osten Österreichs beschränkt sein. Auch wenn man natürlich von überall E-Mails schreiben oder anrufen kann, ist es dennoch notwendig bzw. für Betroffene sehr wichtig, persönlich zu einem Termin in einem geschützten Raum kommen zu können. Übergriffe und Missbrauch kennen keine Grenzen und gerade die jüngere Vergangenheit zeigt, dass es noch sehr viele Missstände in allen Landesteilen gibt. Deshalb ist eine weitere Stelle längst überfällig. Die zweite Vertrauensstelle sollte im Westen Österreichs – zum Beispiel in Innsbruck – eingerichtet und aufgebaut werden und ebenso arbeiten wie vera*. Auf die Erfahrungen und Learnings aus Wien soll und kann aufgebaut werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Die Bundesregierung, insbesondere der Vizekanzler und
Bundesminister für Kunst‚ Kultur‚ öffentlichen Dienst und
Sport, wird aufgefordert, eine Vertrauensstelle gegen Belästigung und
Gewalt in Kunst, Kultur und Sport auch im Westen Österreichs mit einem
Präsenzbüro zu schaffen."
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Kulturausschuss vorgeschlagen.