3687/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 21.11.2023
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Entschließungsantrag

 

der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Petra Tanzler,

Genossinnen und Genossen,

 

betreffend „Vertrauen in die Wissenschaft stärken“

 

Das Desinteresse an Wissenschaft bleibt hierzulande groß, auch wenn der Endbericht der „Ursachenstudie zu Ambivalenzen und Skepsis in Österreich in Bezug auf Wissenschaft und Demokratie“ (veröffentlicht August 2023) ein positiveres Bild zeichnet als eine EU-weite Studie vor wenigen Jahren. Die am 28. August 2023 veröffentlichte Ursachenstudie zeigte außerdem, dass das Desinteresse und die Skepsis in Wissenschaft und Demokratie nicht auf eine einzige soziodemografische Gruppe beschränkt ist, sondern sich über die ganze Bevölkerung verteilt – unabhängig von Bildungsgrad, politischer Einstellung oder Einkommen. Um dieser Skepsis entgegenzuwirken, benötigt es breit angelegter Maßnahmen, die für die gesamte Bevölkerung niederschwellig zugänglich sind.

 

Bildungsminister Martin Polaschek hat nach Veröffentlichung dieser Studie angekündigt, Österreich müsse sich ein Beispiel an Portugal nehmen. Portugal scheint es mit dem Programm zur Wissenschaftsvermittlung „Ciência Viva" („die lebendige Wissenschaft“) gelungen zu sein, durch ein starkes Netzwerk den Kontakt zwischen Forschenden und der Gesellschaft herzustellen. 1996 wurde die Initiative ins Leben gerufen und hat Portugal von einem Nachzügler zu einem Vorreiter bei der Wissenschaftsakzeptanz entwickelt. 21 Wissenschaftszentren dienen als Lernort und mit rund 900 Wissenschaftsklubs an Schulen gibt es ein gutes niederschwelliges Angebot. „Projekte aus anderen Ländern kann man nicht eins zu eins kopieren, aber aus den Erfahrungen lernen“, sagte Polaschek zum Programm „Ciência Viva". Er verwies auf das 2022 entwickelte 10-Punkte-Programm zur Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie. Hier werden bspw. verstärkt Wissenschafts­botschafter:innen in die Schulen geschickt.[1]

 

Aus diesen Gründen stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert, das 2022 entwickelte 10-Punkte-Programm zu evaluieren und konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Wissenschafts- und Demokratiefeindlichkeit zu entwickeln. Er wird aufgefordert, Konzepte für Wissenschaftsklubs an Schulen zu entwickeln, um einen niederschwelligen und bereits sehr frühen Zugang zu Wissenschaft, sowie ein Verständnis für wissenschaftliche Abläufe für alle Schüler:innen – unabhängig von Wohnort – zu garantieren.“

 

 

 

 

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Unterrichtsausschuss



[1] https://science.apa.at/power-search/529214961743005689, Zugriff am 8. November 2023