3772/A(E) XXVII. GP
Eingebracht am 24.11.2023
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser, Peter Schmiedlechner
und weiterer Abgeordneter
betreffend Umsetzung einer Borkenkäferstrategie und finanzielle Sofortmaßnahmen
„Hitze und anhaltende Trockenheit während der Vegetationszeit setzen dem Wald zu und schwächen die Abwehrfähigkeit der Bäume gegen Attacken von Waldschädlingen wie dem Borkenkäfer", so Andreas Gruber, Bundesforste-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz, zur APA.[1] Besonders angespannt ist die Situation im Südwesten. Hier geht es um die Regionen Oberkärnten (Bezirke Spittal und Hermagor) sowie Osttirol. Aber auch Wälder im südlichen Niederösterreich und der Obersteiermark sind verstärkt von Borkenkäferbefall erfasst.
In manchen Regionen hat sich der Borkenkäfer bereits bis zur Waldgrenze auf rund 2000 Meter Seehöhe ausgebreitet und die aufgrund von Trockenheit gestressten Bäume können kaum Gegenwehr leisten. Zudem begünstigen die wärmeren Temperaturen die Vermehrung und Entwicklung neuer Käferpopulationen. In weiten Teilen Österreichs ist die Trockenheit und daraus resultierende Massenvermehrungen des Borkenkäfers die derzeit wohl die größte Herausforderung für den Wald und seine Bewirtschafter.
Durch die Holzschlägerung aufgrund der Borkenkäferkatastrophe entstehen Kahlstriche, welche Erosion ermöglichen und den Schutz vor Rutschungen, Steinschlag oder Lawinen verringern. Nicht nur die Zerstörung der Wälder und die dadurch notwendig werdende Aufforstung ist für die heimischen Forstwirte herausfordernd.
Das effektivste Mittel im Kampf gegen den Borkenkäfer ist die Früherkennung und der sofortige Abtransport befallener Bäume aus dem Wald. Das ist topografiebedingt beispielsweise gerade im Oberkärntner Mölltal mit seinen steilen Lagen oft schwierig und teuer. Zur Bewältigung dieser wirtschaftlichen und ökologischen Katastrophe braucht es eine langfristige Strategie und ein Sonderbudget.
Da eine Weiterführung der "Loch-auf-Loch-zu-Politik" keine nachhaltige Problemlösung bringt, stellen die unterfertigten Abgeordneten nachfolgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, wird zur Erhaltung unseres Lebensraumes aufgefordert, finanzielle Sofortmaßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen und ökologischen Borkenkäferkatastrophe im Rahmen einer bundesweiten Gesamtstrategie zu setzen und insbesondere die Bäuerinnen und Bauern für entstandene Wertminderungen zu entschädigen.“
In formeller Hinsicht wird ersucht, diesen Antrag dem Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft zuzuweisen.
[1] https://www.tt.com/artikel/30860845/borkenkaefer-oesterreichweit-ein-problem-osttirol-und-oberkaernten-besonders-betroffen