3790/A(E) XXVII. GP
Eingebracht am 13.12.2023
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Entschließungsantrag
der Abgeordneten Max Lercher,
Genossinnen und Genossen
betreffend „Kompensationsmaßnahmen Koralmbahn"
Mit der Eröffnung der Koralmbahn wird in Kärnten und der Steiermark ein neues Kapitel des öffentlichen Verkehrs aufgeschlagen. Die Fahrtzeit mit dem Zug zwischen Klagenfurt und Graz reduziert sich um rund zwei Stunden, Kärnten und die Steiermark wachsen als Wirtschaftsraum noch mehr zusammen.
So wichtig diese Entwicklung für die Steiermark ist, darf dabei aber nicht auf die obersteirischen Bezirke vergessen werden, die bisher täglich über die „alte" Südbahn mit sechzehn Railjet- und Intercityverbindungen in beide Richtungen versorgt wurden. In den Bezirken St. Veit, Feldkirchen, Murau, Murtal, Liezen und Leoben leben über 300.0000 Einwohner:innen. Allein in den beiden Kärntner Bezirken wohnen fast ein Fünftel der Kärntner Bevölkerung, beinahe 100.000 Menschen. Viele von ihnen sind auf die Bahn angewiesen, werden aber schon mit dem aktuellen Fahrplan, der einen Stunden- statt einem Halbstundentakt vorsieht, grob benachteiligt. Sollte der hochrangige (überregionale) Zugverkehr zwischen Klagenfurt und Bruck/Mur wie geplant eingestellt werden, wären die Auswirkungen für die betroffenen Einwohner:innen deutlich zu spüren.
Wenn wir Steiermark und Kärnten klimafit und den öffentlichen Verkehr attraktiv machen wollen, kann es keine Lösung sein, eine Bahnstrecke zulasten einer anderen aufzuwerten.
Für weite Teile der Obersteiermark und Mittelkärnten bedeutet die Umstellung einen erheblichen Verlust an Lebensqualität. Hinsichtlich des Ausbaus von Infrastrukturen gilt es Prioritäten zu setzen, um allen Bewohner:innen von Kärnten und der Steiermark ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu ermöglichen.
Aus diesem Grund stellen die Unterzeichneten Abgeordneten nachstehenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie wird aufgefordert, nach der Eröffnung der Koralmbahn aufgrund von Verschiebungen bei Transitrouten im Infrastrukturbereich eine Prüfung von Kompensationsmaßnahmen stattfinden zu lassen und trotz der Eröffnung der Koralmbahn, dafür Sorge zu tragen, dass ausreichend Fernverkehrszüge (Direktzüge) im hochrangigen Schienennetz auf der Strecke zwischen Klagenfurt, St. Veit, Treibach-Althofen, Unzmarkt, Judenburg, Knittelfeld, Leoben, Bruck/ Mur und Wien Hauptbahnhof bzw. Flughafen Wien verkehren.
In formeller Hinsicht wird um Zuweisung an den Verkehrsausschuss ersucht.