3889/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 28.02.2024
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Dr. Johannes Margreiter, MMag. Katharina Werner Bakk., Kolleginnen und Kollegen

betreffend Schaffung einer nationalen Ticketbuchungsplattform

 

Im Sinne einer nachhaltigen Verkehrspolitik ist in den kommenden Jahren die weitere Stärkung eines breiten, gut durchdachten Fahrplanangebots beim Öffentlichen Verkehr unumgänglich. Damit einhergehend müssen auch die Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich die Nutzung dieses Angebots für Endkund:innen so einfach und unkompliziert gestaltet wie möglich. Ein wesentlicher Baustein dafür ist eine übersichtliche transparente Darstellung der unterschiedlichen Verbindungen zwischen Abfahrtsort und Zielort und eine mühelose und schnelle dazugehörige Buchung. Um diesem Ziel Rechnung zu tragen, findet sich im aktuellen Regierungsprogramm 2020-2024 folgendes Vorhaben:

Schaffung einer nationalen Buchungsplattform mit transparenten Tarifen inkl. Vereinheitlichung des Ticketing im öffentlichen Verkehr; Möglichkeit, mit einem Ticket mehrere Verkehrsdienstleister – von Mikro-ÖV bis Schienen-Fernverkehr zu nutzen. Um die Kundenzufriedenheit zu steigern, sollen die Tarif- und Automatensysteme harmonisiert werden.

Im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage (Nr. 9291/J) hat NEOS die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie bereits 2022 zu den Fortschritten und konkreten Maßnahmen in Bezug auf die Umsetzung dieses Ziels befragt und wurde auf die Gründung der One Mobility GmbH verwiesen, welche der Grundstein für die nationale Vertriebsplattform sei. Kurz vor Ende der Legislatur muss festgehalten werden, dass seither zwar weitere Schritte gesetzt wurden, indem ÖBB, OÖVV, VVT und IVB im Jahr 2023 35% der Anteile an der One Mobility GmbH vom Bund übernommen haben (1), von einer wirklichen Realisierung einer nationalen Buchungsplattform jedoch keine Rede sein kann. Darüber hinaus regte sich schon bei der Gründung der One Mobility Gmbh lautstarke Kritik, dass es sich dabei de facto um den Ticketshop der ÖBB handle und anstelle, dass alle interessierten Unternehmen von Beginn an ins Boot geholt worden wären, sei die Staatsbahn bevorzugt worden. (2)

Um zusätzliche Anreize für die Nutzung eines weiter steigenden ÖV-Angebots zu setzen, ist die die übersichtliche Vergleichbarkeit unterschiedlicher Angebote und ein einfacher, kundenorientierter Ticketkauf aller Anbieter aus einer Hand notwendig. Aus dem Regierungsprogramm 2020-2024 ist zu schließen, dass die Bundesregierung zum selben Befund kommt, aber bisher an einer vollumfänglichen Umsetzung scheitert.    

 

(1) https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230224_OTS0047/gemeinsam-den-zugang-zu-klimafreundlicher-mobilitaet-verbessern
(2) Der Kurier (2021): Öffi-Tickets: Monsterprojekt One Mobility



Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚ Innovation und Technologie, wird aufgefordert, die im Regierungsprogramm 2020-2024 angekündigte Schaffung einer nationalen Buchungsplattform mit transparenten Tarifen inkl. Vereinheitlichung des Ticketing im öffentlichen Verkehr noch in der laufenden Gesetzgebungsperiode umzusetzen. Dabei ist zu gewährleisten, dass die Angebote aller Unternehmen transparent und leicht vergleichbar dargestellt und direkt über die Plattform gebucht werden können."  


In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Verkehrsausschuss vorgeschlagen.