473/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 22.04.2020
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Entschließungsantrag

 

der Abgeordneten Michael Bernhard, Mag. Gerald Loacker und Kollegen

betreffend Untersuchung von Umwelteinflüssen als Faktoren bei COVID-19 Erkrankungen

 

Die COVID-19 Krise stellt unsere Gesellschaft, Wirtschaft und unser Gesundheitssystem vor außerordentliche Herausforderungen. Daher ist es nicht nur notwendig, ein besseres Verständnis für jene Faktoren zu erlangen, die Krankheitsverläufe möglicherweise maßgeblich beeinflussen, sondern auch langfristige Maßnahmen zu ergreifen, welche die Bedrohung durch diese Viruserkrankung, sowie in Zukunft möglicherweise auftretende ähnliche Krankheiten, mindern.

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen (z.B. Exposure to air pollution and COVID-19 mortality in the United States. Wu et al. medRxiv 2020.04.05.20054502 (preprint) oder Conticini et al (2020) Can atmospheric pollution be considered a co-factor in extremely high level of SARS-CoV-2 lethality in Northern Italy, Environmental Pollution) legen nahe, dass Luftverschmutzung, vor allem Feinstaubbelastung, ein wesentlicher Faktor bei der Schwere von COVID-19 Erkrankungen sein könnte. Gleichzeitig wird betont, dass hier weitere Untersuchungen sowie erhebliche internationale Kooperation notwendig sind, um die Signifikanz von Zusammenhängen zu sichern und dann in weiterer Folge entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

 

Als erster Schritt wäre es dementsprechend für den österreichischen Kontext dringend notwendig, entsprechende Daten zu sammeln und zu untersuchen, inwiefern signifikante Zusammenhänge bestehen, sowie auch die entsprechende grenzüberschreitende wissenschaftliche Zusammenarbeit zu intensivieren und zu fördern.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, wird aufgefordert, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um den Zusammenhang zwischen Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung (Feinstaub, Stickoxide, Schwefeloxide, Blei etc.) und der Schwere von COVID-19 Erkrankungen zu untersuchen, entsprechende Daten zu sammeln und auszuwerten, sowie die diesbezügliche internationale Zusammenarbeit zu intensivieren und zu fördern."

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss vorgeschlagen.