998/A(E) XXVII. GP
Eingebracht am 17.11.2020
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen
betreffend Lehrkräfte-Fortbildung in der Coronakrise
Die plötzliche Umstellung von Präsenzunterricht zu Distanzunterricht im Frühjahr 2020 im Zuge der Coronakrise hat einen Digitalisierungsschub gebracht, auf den die Mehrheit der Lehrkräfte an Österreichs Schulen völlig unvorbereitet war. Laut der OECD-Studie TALIS (Teaching and Learning International Survey) fühlten sich 2018 (neuere Daten liegen nicht vor) 52 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer "gar nicht" auf den Einsatz digitaler Lehr- und Lernmethoden vorbereitet. Damit liegt Österreich weit über dem EU-Schnitt von 27 Prozent "gar nicht" vorbereiteter Lehrpersonen.
Eine wesentliche Rolle spielte das Alter der Pädagoginnen und Pädagogen: Während bei den Unter-35-jährigen 67 Prozent angaben, für den digitalen Unterricht ausgebildet zu sein, waren es bei den Über-35-Jährigen mit 31 Prozent weniger als halb so viele.
Jetzt im Herbst 2020 stehen Österreichs Lehrkräfte erneut vor der Herausforderung, im Zuge der Coronakrise teilweise flexibel oder sogar zu 100 Prozent auf Distanzunterricht umstellen zu müssen. Nachdem dieser am effizientesten digital durchführbar ist, zeigt sich eine große Fortbildungslücke. Diese muss im Interesse der Schüler_innen und Lehrer_innen rasch geschlossen werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Die Bundesregierung, insbesondere der
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, wird aufgefordert,
unverzüglich eine neuerliche digital-didaktische Fortbildungsoffensive
für Lehrerinnen und Lehrer zu starten. Um rasch eine breite Wirkung zu
erzielen, soll dabei auf auf niederschwellige, webbasierte
Fortbildungseinheiten gesetzt werden. Weiters sollen auch private
Weiterbildungsanbieter ins Angebot einbezogen werden, sodass auch deren
Kapazitäten und Know-how genutzt und möglichst viele Lehrkräfte
geschult werden können."
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss vorgeschlagen.