1019 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP
Bericht
des Ausschusses für Forschung, Innovation und Digitalisierung
über den Antrag 1637/A(E) der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen betreffend flächendeckende und niederschwellige Kurse für digitale Kompetenz
Die Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 20. Mai 2021 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:
„Spätestens seit Beginn der Covid 19-Pandemie ist unser Alltagsleben ohne das Nutzen digitaler Informationskanäle undenkbar geworden. Die Herausforderungen, die damit einherkamen, waren schnell ersichtlich. Eines der konkretesten und wirkungsmächtigsten Probleme in diesem Zusammenhang ist der Umgang mit Falschinformationen, die schnell verbreitet wurden und damit für Verunsicherung gesorgt haben. Es stellt sich heraus: die Fähigkeit, Informationsquellen zu hinterfragen, sie einzuordnen und ihre Verbreitung zu überdenken, muss heutzutage mehr denn je erlernt werden, denn es betrifft jeden alltäglichen Lebensbereich, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene.
Auch der Themenbereich Künstliche Intelligenz kann, vor allem aufgrund des Einsatzes bei besonders sensiblen Daten, Misstrauen innerhalb der Gesellschaft verursachen, denn auch hier kann Unwissen in Bezug auf den Einsatz digitaler Technologien zu Unsicherheiten führen. Um diesen entgegenzuwirken bzw. ein kritisches Hinterfragen zu fördern und ein breites Verständnis für aktuelle und künftige Entwicklungen zu schaffen, ist eine flächendeckende Wissensvermittlung zu diesem Thema unabdingbar.
Darauf hat beispielsweise die Europäische Kommission reagiert, indem sie den Aktionsplan für Digitale Bildung um den Bereich ‚Digitale Kompetenz‘ erweitert hat. Auch innerhalb der EU-Länder finden sich hierzu Best Practice Beispiele. Finnland hat es sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr ein Prozent ihrer Bevölkerung in digitaler Kompetenz zu schulen. Um dieses Vorhaben umzusetzen, hat die Universität Helsinki einen Online-Kurs entwickelt, der auf sechs Wochen angelegt ist und Grundlagen zu Künstlicher Intelligenz vermittelt. Mit diesem Kurs, der für alle Interessierten kostenlos angeboten wird, hat Finnland einen niederschwelligen Zugang zur Wissensvermittlung geschaffen.
Einen Schwerpunkt auf Digital Literacy bzw. Medienkompetenz zu legen, erweist sich als ein besonders nachhaltiger Zugang, zumal das Wissen über und den Umgang mit Netzpolitik und digitalen Entwicklungen gerade auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung immer relevanter wird. Kompetenzstärkung muss auch in Österreich das Fundament bilden, auf dem Netzpolitik aufbaut.“
Der Ausschuss für Forschung, Innovation und Digitalisierung hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 5. Juli 2021 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordneten Nurten Yılmaz die Abgeordneten Süleyman Zorba und Mag. Corinna Scharzenberger sowie die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Dr. Margarete Schramböck.
Bei der Abstimmung fand der gegenständliche
Entschließungsantrag der Abgeordneten Katharina Kucharowits,
Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit
(für den Antrag: S, F, N, dagegen: V, G).
Zum Berichterstatter für den Nationalrat wurde Abgeordneter Süleyman Zorba gewählt.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ausschuss für Forschung, Innovation und Digitalisierung somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 2021 07 05
Süleyman Zorba Eva-Maria Himmelbauer, BSc
Berichterstatter Obmannstellvertreterin