1251 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP

 

Bericht

des Unterrichtsausschusses

über den Antrag 1633/A(E) der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen betreffend flächendeckende und niederschwellige Kurse für digitale Kompetenz 

Die Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 19. Mai 2021 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Spätestens seit Beginn der Covid 19-Pandemie ist unser Alltagsleben ohne das Nutzen digitaler Informationskanäle undenkbar geworden. Die Herausforderungen, die damit einherkamen, waren schnell ersichtlich. Einer der konkretesten und wirkungsmächtigsten Probleme in diesem Zusammenhang ist der Umgang mit Falschinformationen, die schnell verbreitet wurden und damit für Verunsicherung gesorgt haben. Es stellt sich heraus: Die Fähigkeit, Informationsquellen zu hinterfragen, sie einzuordnen und ihre Verbreitung zu überdenken, muss heutzutage mehr denn je erlernt werden, denn es betrifft jeden alltäglichen Lebensbereich, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene.

Auch der Themenbereich Künstliche Intelligenz, vor allem aufgrund des Einsatzes bei besonders sensiblen Daten, kann Misstrauen innerhalb der Gesellschaft verursachen, denn auch hier kann Unwissen in Bezug auf den Einsatz digitaler Technologien zu Unsicherheiten führen. Um diesen entgegenzuwirken bzw. ein kritisches Hinterfragen zu befördern und ein breites Verständnis für aktuelle und künftige Entwicklungen zu schaffen, ist eine flächendeckende Wissensvermittlung zu diesem Thema unabdingbar.

Darauf hat beispielsweise die Europäische Kommission reagiert, indem sie den Aktionsplan für Digitale Bildung um den Bereich „Digitale Kompetenz“ erweitert hat. Auch innerhalb der EU-Länder finden sich hierzu Best Practice Beispiele. Finnland hat es sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr ein Prozent ihrer Bevölkerung in digitaler Kompetenz zu schulen. Um dieses Vorhaben umzusetzen, hat die Universität Helsinki einen Online-Kurs entwickelt, der auf sechs Wochen angelegt ist und Grundlagen zu Künstlicher Intelligenz vermittelt. Mit diesem Kurs, der für alle Interessierten kostenlos angeboten wird, hat Finnland einen niederschwelligen Zugang zur Wissensvermittlung geschaffen.

Einen Schwerpunkt auf digital literacy bzw. Medienkompetenz zu legen, erweist sich als einen besonders nachhaltigen Zugang, zumal das Wissen über und der Umgang mit Netzpolitik und digitalen Entwicklungen gerade auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung immer relevanter wird. Kompetenzstärkung muss auch in Österreich das Fundament bilden, auf dem Netzpolitik aufbaut.“

 

Der Unterrichtsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 09. Juni 2021 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordneten Katharina Kucharowits die Abgeordneten Nico Marchetti, Petra Vorderwinkler, Eva Maria Holzleitner, BSc, Klaus Köchl, Rosa Ecker, MBA, Edith Mühlberghuber, Mag. Hannes Amesbauer, BA, Mag. Sibylle Hamann und Mag. Martina Künsberg Sarre sowie der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann. Anschließend vertagte der Unterrichtsausschuss die Beratungen mit Stimmenmehrheit (dafür: V, G, dagegen: S, F, N).

 

Der Unterrichtsausschuss hat die Beratungen über den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 07. Dezember 2021 wieder aufgenommen. An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Melanie Erasim, MSc, Ing. Johann Weber, Mag. Martina Künsberg Sarre und Mag. Sibylle Hamann.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Katharina Kucharowits, Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: S, F, N, dagegen: V, G ).

 

Zur Berichterstatterin für den Nationalrat wurde Abgeordnete Mag. Sibylle Hamann gewählt.

 

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2021 06 09

                           Mag. Sibylle Hamann                                                 Mag. Dr. Rudolf Taschner

                                  Berichterstatterin                                                                          Obmann