1343 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP

 

Bericht

des Sportausschusses

über den Antrag 2028/A(E) der Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen betreffend Sport für alle trotz Corona-Versagens der Bundesregierung 

Die Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 16. November 2021 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

Wichtigkeit von Sport und die bisherigen Folgen einer gescheiterten Corona-Politik

Vor der aktuellen Pandemie wurde Sport als selbstverständlicher Bestandteil des täglichen Lebens gesehen. Die positive Wirkung von Sport geht weit über die Steigerung körperlicher Gesundheit hinaus. Er dient manchen als Beruf, aber vielmehr stellt er für die breite Bevölkerung auch einen wichtigen Ausgleich für unser modernes - immer schneller werdendes - Leben dar. Sport ist Hobby, persönliches Lebensziel, sozialer Treffpunkt, integrativer Motor und vieles mehr. Besonders hart von der Krise wurden junge Menschen getroffen. Gerade bei vielen Jugendlichen füllt der Sport einen großen Teil ihres Tages - im professionellen Bereich, aber auch im Amateursport. Ohne diese Möglichkeiten fühlen sich immer mehr von ihnen allein - haben keine Möglichkeit in gewohnter Weise ihrem Hobby nachzugehen und ihre Freunde zu treffen. Diese pandemiebedingten Einschränkungen bei der Sportausübung haben Jugendliche schwer belastet. Die vielen Verbote hatten nicht nur einen großen und negativen Effekt auf Nachwuchssport, der psychische Druck aufgrund des Lockdowns ist im Verlauf der Pandemie gestiegen und die zunehmende Isolation hat schwere Schäden angerichtet. Diese lange Unterbrechung im gewohnten Sportalltag zahlreicher Menschen hat auch dazu geführt, dass viele auch die Gewohnheit zu regelmäßiger Bewegung verloren haben. Eine gesunkene Begeisterung der Jugend für Sport hat negative Konsequenzen für die Nachwuchsarbeit, aber auch für die Gesundheit jeder und jedes Einzelnen und letztlich für das österreichische Gesundheitssystem. Die richtige Einstellung der heranwachsenden Generation zu regelmäßiger Bewegung ist deshalb besonders wichtig. Insbesondere Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen wurden in den Planspielen der Bundesregierung im Rahmen der letzten Lockdowns vollkommen vergessen. Es bestanden zeitweise einfach keine rechtlichen Möglichkeiten, ein entsprechend geeignetes Angebot zu Verfügung zu stellen.

 

Managementversagen der Bundesregierung nicht auf Kosten des Sports: Fehler der Vergangenheit vermeiden! 

Eine inkonsequente Kommunikation vonseiten der Bundesregierung über die gesamte Krise hindurch war schon vor einem Jahr für hohe Infektionszahlen verantwortlich. Gleiches wurde im Bereich der Impfungen fortgesetzt. Während andere Länder es geschafft haben, eine Impfquote von 80 % zu erreichen, liegt die Quote vollständig immunisierter Menschen in Österreich weit darunter (Stand 11.11.2021: 63,8 %). Dieses Missmanagement führt dazu, dass Österreich im Herbst 2021 mit den höchsten Inzidenzzahlen seit Beginn der Krise zu kämpfen hat. Der Sport und besonders die Jugendlichen im Land sollten aber nicht die Rechnung für das Versagen der Bundesregierung im Umgang mit dieser Pandemie zahlen müssen. Die Bundesregierung wird daher aufgefordert, eine im Rahmen der aktuellen Pandemiesituation möglichst breite Sportausübung zu gewährleisten. Insbesondere gilt es aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Daher soll vor allem ein Fokus darauf gelegt werden, dass Jugendliche und Kinder mit Behinderungen trotz Sicherheitsauflagen Zugang zu einem weiten Sportangebot haben.“

 

Der Sportausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 3. Februar 2022 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Mag. Yannick Shetty die Abgeordneten Petra Steger, Mag. Dr. Martin Graf sowie der Vizekanzler und Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Mag. Werner Kogler und die Ausschussobfrau Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Yannick Shetty, Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: S, F, N, dagegen: V, G).

Zum Berichterstatter für den Nationalrat wurde Abgeordneter Christoph Zarits gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Sportausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2022 02 03

                               Christoph Zarits                                                  Mag. Agnes Sirkka Prammer

                                   Berichterstatter                                                                            Obfrau