1428 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP
Bericht
des Gleichbehandlungsausschusses
über den Antrag 2351/A(E) der Abgeordneten Mag. Meri Disoski, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Eva Maria Holzleitner, BSc, Rosa Ecker, MBA, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend der Erstellung eines Frauengesundheitsberichts, zur Verbesserung der Frauengesundheit und Stärkung der Gender-Medizin
Die Abgeordneten Mag. Meri Disoski, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Eva Maria Holzleitner, BSc, Rosa Ecker, MBA, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 08. März 2022 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:
„‚Männer und Frauen unterscheiden sich in ihren Gesundheitsrisiken, ihrem Gesundheitsverhalten und in ihren Krankheitsverläufen zum Teil signifikant voneinander. Geschlecht und Gender sind determinierende Einflussfaktoren in Bezug auf Gesundheit und Krankheit‘, definiert die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG)[1]
Die Fokussierung der Medizin, insbesondere der medizinischen Forschung, am Mann als Standard für Diagnose und Therapie von Krankheiten, führt immer wieder zu Fehldiagnosen, sowie Fehleinstellungen von Medikamenten bei Frauen. Ein Missstand, welcher im Extremfall für Frauen tödlich enden kann.
Die Corona-Pandemie hat die Relevanz von Gendermedizin besonders verdeutlicht. So wurde beobachtet, dass sich die Zeitspanne vom Auftreten von Covid-Symptomen bis zum Krankenhausaufenthalt bei Frauen und Männern unterscheidet, Männer häufiger wirkungsvollere (experimentelle) Therapien erhalten und schwangere Frauen aufgrund ihrer besonderen Vulnerabilität zur Hochrisikogruppe gehören, da sie im Fall einer Infektion häufig mit Schwangerschaftskomplikationen zu kämpfen haben. Auch im Bereich der psychischen Gesundheit bestehen bisweilen starke Unterschiede zwischen Männern und Frauen. So sind Frauen doppelt so oft von Long-Covid betroffen und leiden durch die strukturellen Mehrbelastungen (durch erhöhte Sorge- und Betreuungsarbeit) häufiger unter Depressionen, Schlafproblemen, Ängsten und Stress als Männer.
Um diesen bestehenden Benachteiligungen von Frauen in der Medizin entgegenzuwirken, haben die Koalitionsparteien der Bundesregierung die Verbesserung von Frauengesundheit als besonderes Anliegen im Regierungsabkommen festgehalten. Hierzu gehört unter anderem auch die Erstellung eines aktuellen Frauengesundheitsberichts, der letzte stammt aus dem Jahr 2010, damit evidenzbasierte weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Frauengesundheit gesetzt werden können.“
Der Gleichbehandlungsausschuss hat den gegenständlichen
Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 7. April 2022 in
Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der
Berichterstatterin Abgeordneten Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller
die Abgeordneten Mag.
Martina Künsberg Sarre, Dr. Werner Saxinger, MSc, Rosa Ecker,
MBA und Mag. Meri Disoski sowie die Ausschussobfrau Abgeordnete Eva
Maria Holzleitner, BSc.
Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche
Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag.
Meri Disoski, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Eva Maria
Holzleitner, BSc, Rosa Ecker, MBA, Henrike Brandstötter,
Kolleginnen und Kollegen einstimmig beschlossen.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gleichbehandlungsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.
Wien, 2022 04 07
Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller Eva Maria Holzleitner, BSc
Berichterstatterin Obfrau