1430 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP

 

Bericht

des Gleichbehandlungsausschusses

über den Antrag 1683/A(E) der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen betreffend rasche Durchführung einer Impfstudie betreffend Schwangere und Kinder

Die Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 20. Mai 2021 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten sind bei Frauen und insbesonders schwangere Frauen aufgrund mangelnder klinischer Studien oft unzureichend untersucht.

‚Der Standard‘ vom 24.03.2021 berichtet unter dem Titel ‚Haben Frauen mehr Nebenwirkungen?‘ von geschlechterspezifischen Unterschieden in Zusammenhang mit Impfungen: ‚… Blutgerinnungsstörungen, wie sie zuletzt mit Impfungen in Zusammenhang gebracht wurden, treten generell häufiger bei Frauen auf. Beim Impfen gibt es zudem einige geschlechterspezifische Unterschiede, dabei liegt aber vieles noch im Dunkeln.

‚Es ist lange bekannt, dass Thrombosen bei Frauen häufiger als bei Männern auftreten‘, sagt Margarethe Hochleitner, Gendermedizinerin an der Medizinischen Universität Innsbruck. Vermutet wird, dass Hormone und insbesondere Hormonschwankungen, denen Frauen in weit höherem Ausmaß ausgesetzt sind als Männer, dabei eine Rolle spielen. Auch die Einnahme der Pille erhöht das Risiko für Thrombosen – insbesondere in Kombination mit Rauchen. Auch bei Sinusvenenthrombosen ist bekannt, dass gerade jüngere Frauen betroffen sind.

Gut belegt ist jedenfalls, dass sich die Immunsysteme von Frauen und Männern unterscheiden. Sowohl bei jüngeren Menschen als auch bei Frauen ist die Immunabwehr grundsätzlich stärker. Frauen sind auch in höherem Alter besser gerüstet, sogar mit schweren Krankheiten zurechtzukommen, während Männer häufiger an ihnen sterben. …

Auf der anderen Seite entwickeln Frauen durch ihre stärkere Immunantwort häufiger und stärkere Nebenwirkungen (und bilden auch mehr Antikörper), wie Untersuchungen an vielen Impfstoffen wie etwa gegen Influenza gezeigt haben. Die heftigere Reaktion führt auch dazu, dass der Frauenanteil bei Autoimmunerkrankungen bis zu 80 Prozent beträgt. Außerdem sind schwere allergische Reaktionen auf Impfungen, wie ein anaphylaktischer Schock, bei Frauen häufiger.

Zu den Geschlechterunterschieden bei Nebenwirkungen der aktuellen Corona-Impfstoffe liegen allerdings so gut wie gar keine Daten vor, beklagen Wissenschafterinnen wie Margarethe Hochleitner. …

Studien in der Vergangenheit haben jedenfalls gezeigt, dass bei Frauen auch mit geringeren Impfdosen derselbe Effekt erzielt wird. ‚Die Pharmaunternehmen sollten verschiedene Impfdosierungen für Frauen und Männer entwickeln‘, sagt Hochleitner. ‚Das ist besonders relevant, wenn es ohnehin einen Mangel an Impfstoffen gibt.‘

Derzeit gibt es viele offene Fragen bezüglich der COVID-19-Impfung und deren Wirkung auf bzw. allfällige Nebenwirkung bei Schwangeren. Auch in Bezug auf die Wirkung dieser Impfung auf Kinder und Jugendliche gibt es viel zu wenig Studien, Untersuchungen und Ergebnisse.“

 

Der Gleichbehandlungsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag erstmals in seiner Sitzung am 9. Juni 2021 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordneten Rosa Ecker, MBA die Abgeordneten Dr. Werner Saxinger, MSc und Mag. Meri Disoski.

An der Debatte bei den wiederaufgenommenen Verhandlungen am 18. Oktober 2021 beteiligten sich die Abgeordneten Mag. Meri Disoski, Dr. Werner Saxinger, MSc, Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Sabine Schatz und Rosa Ecker, MBA sowie die Ausschussobfrau Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc.

In einer weiteren Sitzung am 17. Jänner 2022 ergriffen die Abgeordneten Rosa Ecker, MBA,
Henrike Brandstötter, Rebecca Kirchbaumer und Mag. Meri Disoski das Wort.

Bei den wiederaufgenommenen Verhandlungen am 7. April 2022 meldeten sich die Abgeordneten
Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller, Mag. Martina Künsberg Sarre, Dr. Werner Saxinger, MSc, Rosa Ecker, MBA und Mag. Meri Disoski sowie die Ausschussobfrau Abgeordnete
Eva Maria Holzleitner, BSc zu Wort.

 

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA, Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: F, dagegen: V, S, G, N).

 

Zur Berichterstatterin für den Nationalrat wurde Abgeordnete Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gleichbehandlungsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2022 04 07

          Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller                               Eva Maria Holzleitner, BSc

                                  Berichterstatterin                                                                           Obfrau